Häuslekäufer profitieren von Brexit und EZB-Politik: Neues Rekordtief bei Bauzinsen

Minusrendite für zehnjährige deutsche Bundesanleihen ermöglicht Banken günstige Refinanzierung / Interhyp-Bauzins-Trendbarometer sieht kurzfristig Seitwärtsbewegung beim Baugeld

Publiziert am 06.07.2016

(München, 7. Juli 2016) Nach dem Brexit-Votum sind die Zinsen für Immobilienkredite auf ein neues Rekordtief gefallen. Die Mehrheit der Haus- und Wohnungskäufer kann dadurch Anfang Juli zehnjährige Darlehen zu deutlich unter 1,3 Prozent aufnehmen - und damit so günstig wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Das zeigt eine Auswertung der Finanzierungsdaten von mehr als 400 Banken durch die Interhyp AG, Deutschlands führendem Vermittler privater Baufinanzierungen. "Der Brexit-Schock hat nicht nur das Pfund auf Talfahrt geschickt, sondern ebenfalls die ohnehin niedrigen Zinsen bei Immobilienkrediten nochmals etwas sinken lassen", sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG. Laut Interhyp-Bauzins-Trendbarometer ist langfristig jedoch trotz der Unsicherheiten an den Märkten ein leichter Zinsanstieg wahrscheinlich.

"Dass Immobilienkäufer und Häuslebauer hierzulande derart günstig Darlehen erhalten, ist die Folge der seit Jahren anhaltenden expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Konjunktur- und Inflationsbelebung. Auch die Flucht der Investoren in langfristige deutsche Staatsanleihen, die ein wichtiger Indikator für das Baugeld sind, prägt das aktuelle Zinsumfeld. Angesichts der Unsicherheiten an den Märkten nach dem Brexit-Votum und durch die schwelende Bankenkrise in Italien ist Sicherheit gefragt: Zehnjährige Bundesanleihen sind zuletzt ins Minus gerutscht - ebenfalls auf ein neues Rekordtief", erklärt Goris.

Immobilieninteressenten, die trotz des anhaltenden Immobilienbooms und in Deutschland ein geeignetes Objekt gefunden haben, sollten laut Interhyp die Gunst der Stunde nutzen. Das günstige Zinsniveau erlaubt die Aufnahme von Immobiliendarlehen zu monatlichen Kreditraten, die mancherorts auf Mietniveau liegen. "Wir raten angesichts der Billigzinsen weiterhin zu hohen Anfangstilgungen von möglichst drei und mehr Prozent, um die Kreditkosten und die Darlehenslaufzeit zu minimieren", empfiehlt Goris. Die Taktik einer hohen Tilgung kann laut Interhyp zudem das Risiko einer zu teuren Anschlussfinanzierung nach Ablauf der Zinsbindung minimieren. Gänzlich umgehen lässt sich dieses Risiko durch so genannte Volltilgerkredite.

Die Gefahr höherer Zinsen ist laut aktuellem Interhyp-Bauzins-Trendbarometer durchaus gegeben. Mittelfristig ist demnach zwar eine Seitwärtsbewegung bei den Zinsen am wahrscheinlichsten, wobei Konditionsausschläge möglich sind. Langfristig könnten sich nach Meinung der im Trendbarometer befragten Marktbeobachter Fundamentaldaten und die Auswirkungen der amerikanischen Notenbankpolitik in einem Zinsanstieg widerspiegeln.

Informationen zur Zinsentwicklung beim Baugeld hat Interhyp hier zusammengefasst.

Die Grafik kann unter Angabe der Quelle Interhyp AG oder www.interhyp.de redaktionell genutzt werden.

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