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Lexikon mit Fachbegriffen aus der Baufinanzierung und Immobilienfinanzierung

Zinsbindung

Was ist eine Zinsbindung?

Die Zinsbindung ist ein wichtiger Aspekt bei der Finanzierung einer Immobilie. Es handelt sich hierbei um eine Vereinbarung zwischen Kreditnehmer und Kreditgeber, in der die Höhe der Zinsen für einen bestimmten Zeitraum festgelegt wird. Diese Vereinbarung hat den Vorteil, dass der Kreditnehmer sich über die Dauer der Zinsbindung hinweg gegen Zinsänderungen absichern kann.

Wie lange kann eine Zinsbindung gewählt werden?

Die Dauer der Zinsbindung kann je nach Bank und Kreditangebot variieren. Die meisten Banken bieten Zinsbindungen zwischen 5 und 30 Jahren an. Je länger die Zinsbindungsdauer gewählt wird, desto höher ist in der Regel auch der Zins.

Welche Zinsbindung ist sinnvoll?

Es ist schwierig zu sagen, welche Zinsbindung als "sinnvoll" gilt, da dies von verschiedenen Faktoren abhängt, wie den persönlichen finanziellen Verhältnissen und den Zukunftserwartungen für den Zinsmarkt. Eine längere Zinsbindung bietet in der Regel eine höhere Planungssicherheit und kann eine höhere Finanzierbarkeit gewährleisten, da die Zinsen für die gesamte Laufzeit des Kredits festgelegt sind. Andererseits kann eine kürzere Zinsbindung mehr Flexibilität bieten, aber auch höhere Zinsen zur Folge haben, wenn die Zinsen im Markt steigen. Daher ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse, Möglichkeiten und Risiken sorgfältig zu berücksichtigen und sich von einem Finanzberater beraten zu lassen, bevor man sich für eine bestimmte Zinsbindung entscheidet.

Was passiert wenn die Zinsbindung endet?

Wenn die Zinsbindung endet, endet auch die Vereinbarung zwischen dem Kreditnehmer und der Bank, bezüglich der Höhe der Zinsen für die Dauer der Zinsbindung. Nach Ablauf der Zinsbindung wird der Kreditnehmer wieder den Marktzinsen ausgesetzt und muss für den Rest des Kredits neue Zinsen vereinbaren.

In der Regel steigt die Zinsbelastung nach Ablauf der Zinsbindung, weshalb es sinnvoll sein kann, bereits im Vorfeld eine neue Zinsvereinbarung zu treffen oder gegebenenfalls den Kredit zu tilgen oder zu refinanzieren. Es empfiehlt sich, rechtzeitig eine neue Zinsvereinbarung zu treffen oder alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen, um unnötige Kosten zu vermeiden.

Was sind Vor- und Nachteile?

Eine Zinsbindung bei einer Immobilienfinanzierung bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Hier einige davon:

Vorteile

  • Planungssicherheit: Eine Zinsbindung garantiert für einen bestimmten Zeitraum den gleichen Zins, was für den Kreditnehmer eine hohe Planungssicherheit bezüglich seiner monatlichen Belastungen darstellt.
  • Vermeidung von Zinsänderungen: Da die Zinsen am Markt ständig schwanken können, kann eine Zinsbindung verhindern, dass sich die monatlichen Zinszahlungen plötzlich erhöhen, was für den Kreditnehmer eine finanzielle Entlastung darstellt.
  • bessere Verhandlungsposition: Wenn der Kreditnehmer eine Zinsbindung bei seiner Finanzierung vereinbart, hat er eine bessere Verhandlungsposition gegenüber dem Kreditgeber, da er sich durch die Zinsbindung gegen Zinsänderungen absichert.

Nachteile

  • höhere Kosten: Eine Zinsbindung ist in der Regel mit höheren Kosten verbunden als eine variabel verzinsliche Finanzierung, da der Kreditgeber sich absichern muss gegen Zinsänderungen.
  • Einschränkung der Flexibilität: Eine Zinsbindung kann den Kreditnehmer in seiner Flexibilität einschränken, da er sich für einen bestimmten Zeitraum an den vereinbarten Zins gebunden hat und nicht von sich aus Änderungen vornehmen kann.
  • Verlust bei vorzeitiger Kündigung: Sollte der Kreditnehmer die Zinsbindung vorzeitig kündigen, muss er in der Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen, was einen finanziellen Verlust für ihn bedeutet.

Was ist bei einer vorzeitigen Kündigung der Zinsbindung zu beachten?

Bei einer vorzeitigen Kündigung einer Zinsbindung ist es wichtig, auf mögliche Vorfälligkeitsentschädigungen oder Zinsaufschläge zu achten. Diese Kosten können erheblich sein und den Vorteil einer vorzeitigen Umschuldung teilweise oder ganz zunichte machen. Es ist daher empfehlenswert, die Konditionen der Zinsbindung und die Höhe einer möglichen Vorfälligkeitsentschädigung genau zu prüfen. In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein, eine Zinsbindung erst am Ende ihrer Laufzeit zu kündigen, um Vorfälligkeitsentschädigungen zu vermeiden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, den neuen Kredit rechtzeitig zu beantragen und sicherzustellen, dass das neue Darlehen zum Ende der Zinsbindung bereitsteht. Dies gilt insbesondere dann, wenn man auf eine weitere Zinsbindung setzt und auf eine Anschlussfinanzierung angewiesen ist. Hier sollte man frühzeitig mit einem Finanzierungsberater sprechen und eine rechtzeitige Umschuldung planen, um nicht ohne adäquate Finanzierung dazustehen.

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