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Zwei Personen sitzen vor einem Laptop und schauen ihre SCHUFA an.
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Welche Rolle spielt die SCHUFA bei der Baufinanzierung?

Wie beeinflusst die SCHUFA Ihre Baufinanzierung? Schaden Konditionsanfragen? Und wie verbessern Sie Ihren Score? In diesem Ratgeber erhalten Sie alle Antworten – damit Sie bestens vorbereitet in Ihre Baufinanzierung starten.

Author: Jan Gerke
von Jan Gerke in München, aktualisiert am 01.12.2025
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Das Wichtigste in Kürze

Das Icon zeigt eine Checkliste mit einem Stift.
  • Ihr SCHUFA-Score entscheidet primär darüber, welche Banken Ihnen eine Finanzierung anbieten. Innerhalb des akzeptablen Score-Bereichs einer Bank beeinflusst er üblicherweise nicht die Zinshöhe.
  • In der Angebotsphase können Sie unbesorgt mehrere Konditionen vergleichen lassen. Die SCHUFA-Abfrage erfolgt erst nach Einreichung Ihrer Finanzierungsunterlagen bei der gewählten Bank. Der den Score beeinträchtigende Eintrag erfolgt durch die Kreditgenehmigung bzw. Vertragserstellung.
  • Holen Sie einmal jährlich Ihre kostenlose SCHUFA-Selbstauskunft ein und prüfen Sie diese auf Fehler.
  • Optimieren Sie Ihren Score 6-12 Monate vor der geplanten Finanzierung durch pünktliche Zahlungen und Abbau ungenutzter Konten.

Was ist die SCHUFA und wie funktioniert sie?

Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist Deutschlands größte Auskunftei für Bonitätsinformationen. Sie sammelt und verwaltet Daten über die Zahlungsmoral von Privatpersonen und Unternehmen. Neben der SCHUFA existieren in Deutschland auch andere Auskunfteien wie Creditreform, Crif Bürgel oder infoscore. Die SCHUFA ist jedoch mit Abstand die größte und wird von den meisten Banken für Bonitätsprüfungen bei Baufinanzierungen herangezogen.

Schon gewusst?

Das Icon zeigt eine Sprechblase mit einem Fragezeichen.
Einen SCHUFA-Eintrag hat fast jeder Deutsche. Denn bei Abschluss eines Vertrags, bei dem bargeldloses Geld übertragen wird (zum Beispiel Mobilfunkvertrag, Auto-Leasing, Girokontoeröffnung oder Baufinanzierung), kommt es zu einem SCHUFA-Eintrag. Per se also nichts Negatives, sofern das Zahlungsverhalten zuverlässig ist.

Was wird gespeichert?

Neben Stammdaten wie Name, Geburtsdatum und aktuellen Adressen erfasst die SCHUFA vor allem Informationen zu Ihrer finanziellen Situation: laufende Kredite, Girokonten, Kreditkarten, Handyverträge, Ratenzahlungsvereinbarungen sowie negative Einträge wie Mahnverfahren oder Insolvenzen.

Wie funktioniert das System?

Ein Mann sitzt vor seinem Laptop und macht sich Notizen.
Die SCHUFA arbeitet mit über 10.000 Vertragspartnern zusammen – darunter Banken, Sparkassen, Händler, Telekommunikationsunternehmen und Versicherungen. Diese melden Daten an die SCHUFA und erhalten im Gegenzug Zugriff auf die gespeicherten Informationen. So können sie sich vor Vertragsabschlüssen ein Bild über Ihre Bonität und Kreditwürdigkeit machen.

Was ist ein SCHUFA-Score?

Der SCHUFA-Score ist eine Art Bonitätsbewertung, die die SCHUFA auf Basis der gespeicherten Daten berechnet. Der SCHUFA-Score gibt an, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Verbraucher seine Kreditverpflichtungen in Zukunft erfüllen wird. Je höher der Wert ist, umso besser. Der Score wird zum Beispiel durch Zahlungsstörungen und offene Forderungen beeinflusst. Verbraucherinnen und Verbraucher können ihren SCHUFA-Score online einsehen. Wichtig: Welchen SCHUFA-Score es generell für eine Immobilienfinanzierung braucht, lässt sich nicht pauschal sagen, denn jede Bank kann das individuell bestimmen und die Kreditwürdigkeit setzt sich aus viel mehr Daten als nur der SCHUFA-Auskunft zusammen. Zudem ist der SCHUFA-Score kein exakter Indikator für die Kreditwürdigkeit und auch andere Faktoren wie Einkommen und Vermögensverhältnisse werden bei der Kreditvergabe berücksichtigt.

So beeinflusst der Score die Zinshöhe

Das Icon zeigt eine Sprechblase mit einem Ausrufezeichen und steht für einen Hinweis.
Ihr SCHUFA-Score bestimmt maßgeblich, welche Zinsen Sie zahlen und wie viel Darlehen Sie erhalten. Je besser Ihr Score, desto günstiger die Konditionen – bereits 0,5 Prozentpunkte Unterschied bedeuten bei 300.000 Euro über 25 Jahre rund 15.000 bis 20.000 Euro Mehrkosten. Die SCHUFA arbeitet mit Werten von 0 bis 100 Prozent: Über 97,5 % gelten als sehr gut und sichern Topkonditionen, zwischen 95 und 97,5 % sind leichte Aufschläge möglich, unter 90 % wird es deutlich teurer. Bei niedrigeren Scores reduzieren Banken oft auch die maximale Darlehenssumme.
Achtung: Ein schwacher SCHUFA-Score führt nicht nur zu höheren Zinsen, sondern begrenzt auch die Darlehenssumme, die Banken bewilligen. Da jede Bank die Bonität unterschiedlich bewertet, lohnt sich ein Vergleich mehrerer Angebote über scoreneutrale Konditionsanfragen immer – so finden Sie trotz identischem Score oft bessere Konditionen.

Verschlechtern Kreditanfragen meinen SCHUFA-Score?

Nein – sofern diese richtig gestellt wird. Die SCHUFA unterscheidet zwischen zwei Anfragearten:

  • Konditionsanfrage (KK):
    • Ist scoreneutral und dient ausschließlich dem Vergleich von Angeboten
    • Wird 12 Monate gespeichert, ist aber nur für Sie sichtbar
    • Beeinflusst Ihre Bonität nicht und wird von anderen Banken nicht als negatives Signal gewertet
  • Kreditanfrage (KA):
    • Wird als ernsthaftes Kreditgesuch gewertet und kann Ihren Score vorübergehend senken
    • Bleibt 12 Monate in Ihrer SCHUFA-Auskunft gespeichert und ist für andere Banken sichtbar
    • Mehrere Kreditanfragen in kurzer Zeit können den Score stärker belasten
Das bedeutet für Sie beim Kreditvergleich: Achten Sie darauf, dass Anbieter zunächst nur eine Konditionsanfrage (KK) stellen. So können Sie unbesorgt mehrere Konsumentenkredite vergleichen, ohne Ihren Score zu beeinträchtigen. Die eigentliche Kreditanfrage (KA) erfolgt erst, wenn Sie sich für ein konkretes Angebot entscheiden und den Kreditantrag verbindlich stellen.
Hinweis für Ihre Baufinanzierung: In der Angebotsphase können Sie mehrere Konditionen vergleichen lassen. Die score-relevante Kreditanfrage erfolgt erst nach Einreichung Ihrer Finanzierungsunterlagen bei der gewählten Bank.

Wie kommt es zu einem negativen Eintrag?

Werden Raten nicht pünktlich bezahlt oder wurde bereits ein Vollstreckungsbescheid erlassen, kommt es in den meisten Fällen zu einem negativen SCHUFA-Eintrag. Dann wird es generell schwieriger, einen geeigneten Finanzierungspartner für die Baufinanzierung zu finden. Allerdings haben Banken und Sparkassen unterschiedlich strenge Kreditvergaberichtlinien und bei manchen ist ein Angebot auch mit negativer SCHUFA möglich. In diesen Fällen fordern Banken häufiger bis zu 30 % Eigenkapital als Minimum, manche finanzieren nur 70 % des Kaufpreises.

Schon gewusst?

Das Icon zeigt eine hell leuchtende Glühbirne und symbolisiert eine Idee.
Die SCHUFA plant für 2026 einen transparenten Score, den Verbraucherinnen und Verbraucher selbst nachrechnen können. Statt über 250 komplexe Kriterien fließen nur noch 12 verständliche Faktoren in ein einfaches Punktesystem ein. Der neue Score wird derzeit bei mehreren Banken getestet und soll nach Abschluss der Datenerhebung Ende Q1 2026 den bisherigen Basisscore ersetzen.

Wie kann ich meinen Score für die Baufinanzierung verbessern?

  • Fehlerhafte SCHUFA-Einträge korrigieren lassen: Prüfen Sie Ihre SCHUFA-Auskunft gründlich auf Fehler. Falsche oder veraltete Einträge kommen häufiger vor als gedacht – etwa bereits abbezahlte Kredite, die noch als offen geführt werden, oder Einträge zu Konten, die Sie nie eröffnet haben. Fordern Sie bei der SCHUFA umgehend die Korrektur solcher Fehler an. Dies kann Ihren Score spürbar verbessern.
  • Veraltete Verträge kündigen: Jedes Girokonto, jede Kreditkarte und jeder Handyvertrag werden bei der SCHUFA gespeichert. Eine zu hohe Anzahl an Konten und Kreditlinien kann sich negativ auswirken, da sie ein erhöhtes Ausfallrisiko signalisiert. Kündigen Sie daher ungenutzte Konten, überflüssige Kreditkarten und alte Verträge rechtzeitig vor Ihrer Baufinanzierung.
  • Dispo nicht überziehen: Die regelmäßige Nutzung oder gar Überziehung Ihres Dispokredits sendet ein negatives Signal an die SCHUFA. Es deutet darauf hin, dass Ihr finanzieller Spielraum knapp ist. Vermeiden Sie den Dispo möglichst vollständig oder nutzen Sie ihn nur kurzfristig und in Ausnahmefällen.
  • Konditionsanfragen statt Kreditanfragen stellen: Achten Sie unbedingt darauf, dass Banken und Vermittler nur Konditionsanfragen (KK) stellen. Diese sind scoreneutral und bleiben nur für Sie sichtbar. Klassische Kreditanfragen hingegen werden gespeichert und können Ihren Score verschlechtern. Fragen Sie im Zweifel explizit nach, welche Art von Anfrage gestellt wird.
  • Rechnungen und Raten pünktlich zahlen: Verspätete Zahlungen, Mahnungen oder gar Inkassoverfahren schaden Ihrem SCHUFA-Score erheblich. Richten Sie Daueraufträge oder Lastschriftverfahren ein, um keine Zahlungsfristen zu verpassen. Selbst kleinere Versäumnisse können negative Folgen haben, wenn sie an die SCHUFA gemeldet werden.
  • Häufige Girokontenwechsel vermeiden: Wer ständig sein Girokonto wechselt, erweckt den Eindruck finanzieller Instabilität. Die SCHUFA registriert jeden Kontowechsel, und zu viele Wechsel in kurzer Zeit können sich negativ auswirken. Bleiben Sie idealerweise mindestens zwei bis drei Jahre bei einer Bank, bevor Sie wechseln.

Mit guter Vorbereitung zur optimalen Baufinanzierung

Das Icon zeigt eine Person in einer Sprechblase, in der ein freundliches Gesicht abgebildet ist.
Die SCHUFA beeinflusst Ihre Baufinanzierung maßgeblich. Starten Sie daher 6 bis 12 Monate vor dem Immobilienkauf mit der Optimierung Ihres Scores durch pünktliche Zahlungen und den Abbau ungenutzter Konten. Holen Sie Ihre kostenlose SCHUFA-Selbstauskunft ein und korrigieren Sie eventuelle Fehler.
Mit Interhyp vergleichen Sie verschiedene Angebote scoreneutral. Die SCHUFA-Abfrage erfolgt erst durch die Bank, wenn Sie Ihre Finanzierungsunterlagen einreichen. Und selbst mit negativer SCHUFA ist eine Baufinanzierung möglich.