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Blick in die Vergangenheit: Baufinanzierung im Spiegel der Jahrzehnte

Ein 200.000-Euro-Darlehen kostet 2026 über 10 Jahre rund 95.000 Euro weniger an Zinsen als im Jahr 1980.

Author: Annika Wälte
von Annika Wälte in München, publiziert am 29.12.2025
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Ein Pärchen sieht aus dem Fenster und symbolisieren den Rückblick auf vergangene Baufinanzierungsjahre.
Immobilienkäufer blicken heute auf ein Zinsumfeld, das nach den Turbulenzen der frühen 2020er Jahre eine neue Stabilität gefunden hat. Auch wenn die Zinsen über dem Rekordtief der Pandemie-Jahre liegen, zeigt ein Blick auf die vergangenen 45 Jahre: Wohneigentum bleibt im historischen Vergleich finanzierbar. „Wer die heutige Situation isoliert betrachtet, verkennt die langfristige Entwicklung. Selbst mit Zinsen um vier Prozent bewegen wir uns weit unter den Belastungen, die noch die Generation unserer Eltern schultern musste“, sagt Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin der Interhyp AG.

2020: Das historische Allzeittief

Das Jahr 2020 markierte den absoluten Tiefpunkt der Zinskurve. Im Zuge der Pandemie und der EZB-Politik konnten Käufer das 200.000-Euro-Darlehen für ca. 0,8 Prozent Zinsen abschließen. Die monatliche Belastung (bei 1 % Tilgung) sank auf rekordverdächtige ca. 300 Euro. Die Zinskosten über die gesamte zehnjährige Laufzeit betrugen lediglich rund 15.000 Euro.

2026: Der „New Realism“ und stabile Korridore

Nach dem rapiden Zinsanstieg der Jahre 2022/2023 wird sich der Markt aller Voraussicht nach Anfang 2026 bei rund 4,0 Prozent für zehnjährige Zinsbindungen einpendeln. Für unser Standardbeispiel mit 1% Tilgung bedeutet dies eine monatliche Rate von rund 900 Euro.
Binnen zehn Jahren zahlt der Kreditnehmer heute rund 83.000 Euro an Zinsen. Das ist zwar deutlich mehr als im Ausnahmejahr 2020, aber immer noch rund 95.000 Euro günstiger als im Jahr 1980.

Fazit: Beratung und staatliche Förderung als Hebel

„Wir erleben 2026 eine Rückkehr zur Normalität“, erklärt Mirjam Mohr. „Die Zinskosten sind im Vergleich zu 1980 oder 1990 immer noch moderat. Da jedoch die Immobilienpreise im gleichen Zeitraum gestiegen sind, kommt es heute mehr denn je auf die richtige Strukturierung der Finanzierung an.“ Interhyp empfiehlt Käufern im Jahr 2026, die monatliche Belastung durch Einbindungen von z.B. Förderprogrammen wie der wiederbelebten KfW-55-Förderung oder durch flexible Tilgungssätze zu optimieren. „Trotz des Zinsanstiegs seit 2020 ist der Weg ins Eigenheim für Haushalte mit stabilen Einkommen im historischen Kontext weiterhin attraktiv.“