Keine sinkenden Preise bei dieser Wohnform
Eine aktuelle Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zeigt, dass die Immobilienpreise in den Städten von 2010 bis 2022 relativ zum Einkommen um 50 Prozent stiegen, in den Kreisen um rund ein Drittel. Derzeit hat dieser jahrelange Aufwärtstrend ein Ende gefunden. Der BVR erwartet sinkende Preise für Wohneigentum – in diesem Jahr um rund sechs Prozent.
Leicht steigende Preise bei neuen Ein- und Zweifamilienhäusern
Eine Immobilienform scheint sich dem Abwärtstrend jedoch zu entziehen: neue Ein- und Zweifamilienhäuser. Aktuelle Daten zeigen, dass die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen sind - die Preise für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser sanken hingegen deutlich.
Zusammenhang zwischen Immobilienpreisen und Klimaschutzauflagen
Dass sich die Preise für Neubauten vom allgemeinen Negativtrend abkoppeln, hängt auch damit zusammen, dass diese in der Regel den steigenden Anforderungen der Klimaschutzauflagen entsprechen.
Zudem sorgen hohe Baukosten und ein knappes Angebot für einen positiven Preistrend bei Neubauten. Laut Statistischem Bundesamt sind die Preise für das Bauen konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,8 Prozent gestiegen. Im Februar 2023, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, haben sich die Preise im Jahresvergleich sogar um 15,1 Prozent erhöht.
Sinkende Zahl der Neubauten in Deutschland
Bauträger geraten wegen steigender Zinsen und Materialkosten immer häufiger in finanzielle Schwierigkeiten. Das lässt die Zahl an Neubauwohnungen in Mehr- und Einfamilienhäusern einbrechen. Nach Angaben des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) wurden im vergangenen Jahr 295.000 Wohnungen fertiggestellt. Damit lag die Zahl der Baugenehmigungen in den ersten fünf Monaten um 27 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Im kommenden Jahr soll die Zahl der neuen Wohnungen auf nur noch 177.000 sinken. Das politisch gesetzte Ziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr rückt damit in noch weitere Ferne.