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KfW-55-Förderung kehrt zurück: 800 Mio. für Neubauten

Es tut sich wieder etwas im Neubau. Die KfW-55-Neubauförderung feiert ihr Comeback – und zwar in beeindruckendem Umfang. Nachdem das Programm 2022 eingestellt wurde, sollen ab Mitte Dezember – vorbehaltlich der Zustimmung des Bundestags – 800 Millionen Euro für die Reaktivierung des Effizienzhaus-55-Standards bereitstehen. Ein wichtiges Signal in Zeiten des akuten Wohnungsmangels.

Author: Annika Wälte
von Annika Wälte in München, publiziert am 12.11.2025
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Ein Vater mit Sohn beim Hausbau als Symbolbild für KfW 55.
Nach einer ersten, eher bescheidenen Wiederaufnahme mit 59 Millionen Euro für kurzfristige Projekte folgt nun der große Wurf. Mit dem 800-Millionen-Euro-Paket können Bauherren ab dem 15. Dezember wieder zinsverbilligte KfW-Kredite für Neubauten im Effizienzhausstandard EH55 beantragen. Zunächst richtet sich die EH55 an Bauherren, die bereits eine genehmigte Planung besitzen. Die zentrale Voraussetzung: Die Wärmeversorgung muss vollständig aus erneuerbaren Energien erfolgen. Wärmepumpen, Solarthermie oder andere regenerative Heizsysteme sind Pflicht. Fossile Brennstoffe wie Gas oder Öl sind ausgeschlossen.
Die Reaktivierung der EH55-Förderung ist kein Einzelfall, sondern Teil einer breiteren Initiative: Bereits Ende Oktober 2025 wurde die neue Bundesförderung für Klimafreundlichen Neubau-Verordnung (BKFN) beschlossen. Die Signale sind eindeutig: im Neubausektor bewegt sich endlich wieder etwas. Nach Jahren der Stagnation setzt die Politik nun verstärkt auf kombinierte Maßnahmen aus Förderung und gesetzlichen Rahmenbedingungen, um sowohl den Wohnungsbau als auch den Klimaschutz voranzubringen.

Impuls für stagnierende Bauprojekte

Die Wiederbelebung der Förderung kommt zur rechten Zeit. In Deutschland sind derzeit rund 760.000 Wohnungen genehmigt, aber noch nicht gebaut. Viele Projekte stagnierten in der Planungsphase oder wurden aufgrund fehlender Fördermöglichkeiten zurückgestellt. Mit der neuen Förderung erhalten diese genehmigten Vorhaben nun endlich grünes Licht für die Umsetzung.
Die Immobilienbranche begrüßt diesen Schritt als dringend benötigten Impuls. Nach Jahren der Unsicherheit und steigender Baukosten schafft die reaktivierte Förderung wieder mehr Planungssicherheit für Bauherren und Investoren.

Sinnvoller Schritt gegen Wohnungsmangel

Angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt ist die Reaktivierung der EH55-Förderung ein wichtiger und richtiger Schritt. Sie ermöglicht es Bauherren, bereits genehmigte Projekte endlich zu realisieren und trägt damit zur Entspannung des Wohnungsmarktes bei. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass neue Gebäude moderne energetische Standards erfüllen – eine Win-win-Situation für Bauherren, künftige Bewohner und Klimaschutz gleichermaßen.
Die Reaktivierung des EH55 ist ein weitere Maßnahme, der die Initiative „Bauturbo“ aus dem Ministerium vom Verena Hubertz mit unterstützt: „Der Bau-Turbo zündet. Wie er vor Ort umgesetzt wird, liegt in den Händen der Kommunen. Es ist eine große Aufgabe, Gesetze mit Leben zu füllen. Deshalb unterstützen wir als Bundesregierung die Bürgermeisterinnen, Stadtentwickler und kommunalen Akteurinnen vor Ort und haben gemeinsam mit der Bauwende Allianz und dem Difu das ‚Umsetzungslabor für den Bau-Turbo‘ ins Leben gerufen. Wir begleiten ab dem ersten Schritt, damit alle Fragen beantwortet werden – entweder von uns oder im Austausch mit anderen Kommunen. Vom Gesetzblatt bis zur Baustelle das ist unser Anspruch. Denn unser gemeinsames Ziel ist klar: Schneller bauen, Flächen smart nutzen und mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen.“, so Verena Hubertz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.