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Wohnträume im Wandel

Der Erwerb von Wohneigentum bleibt für die große Mehrheit der Deutschen ein zentrales Lebensziel. Das geht aus der aktuellen Wohntraumstudie des Baufinanzierungsvermittlers Interhyp hervor. Das freistehende Einfamilienhaus bleibt zwar die Nummer eins auf der Wunschliste, aber andere Wohnformen gewinnen an Zuspruch. Innovative gemeinschaftliche Quartiere zeigen, wie das Wohnen der Zukunft aussehen könnte.

Author: Philipp Derichs
von Philipp Derichs in München, publiziert am 18.11.2025
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Symbolbild für alternative Wohnformen - Ein Pärchen vor ihrem Tiny House.
Der Erwerb von Wohneigentum bleibt für eine große Mehrheit ein Wunschtraum. Zwei Drittel der Mietenden möchten gerne im Eigentum leben. Ein schönes Zuhause gehört für 97 % Deutschen nach der Gesundheit (98 %) und vor der Sicherheit im Alter (94 %) zu den wichtigsten Dingen des Lebens. Die Interhyp-Wohntraumstudie lässt bei Immobilieninteressierten eine gewisse Flexibilität hinsichtlich der Wohnform erkennen. Zwar rangiert das Einfamilienhaus mit 54 % immer noch an der Spitze der Wohnwünsche, doch gewinnen Doppelhaushälften und Wohnungen in Mehrfamilienhäusern an Zuspruch.

Pragmatischere Wohnträume eröffnen Chancen

„Die Träume werden zunehmend pragmatischer und auf Funktionalität ausgerichtet“, sagt Interhyp-Vorständin Mirjam Mohr. Sie verweist auf innovative Wohnprojekte wie das Franklin-Village in Mannheim oder den Pioneer-Park in Hanau. Hier zeige sich, wie durch politische Initiative und kreative Konzepte neue Wohnformen entstehen könnten, die Sicherheit und Entwicklung vereinen.
Das Franklin-Village in Mannheim versteht sich als sozialräumlich und ökologisch entwickeltes Wohnprojekt. Es entstand auf dem Areal eines der größten Wohnareale der US-Armee in Deutschland. Charakteristika des Stadtquartiers mit 90 Mietwohnungen sind eine nachhaltige Holzbauweise und das Konzept „Dorf in der Stadt“. Das Quartier soll soziale Durchmischung mit Mehrgenerationen-Wohnen und Inklusion ermöglichen und den Wunsch nach Freiraum und Urbanität erfüllen. Vor Kurzem wurde das Franklin Village mit dem Deutschen Architekturpreis 2025 ausgezeichnet. Mit dem Quartier sei es gelungen, so die Jury, „ein herausragendes architektonisches wie soziales Leuchtturmprojekt im urbanen Raum zu realisieren“.
Auch der Pioneer Park in Hanau entstand bzw. entsteht auf einem ehemaligen US-Militärareal. Auch hier streben die Initiatoren und Ausführenden eine soziale Mischung der Bewohnerschaft an. Deshalb sind alle Wohnformen zugelassen: vom freistehenden Einfamilienhaus über Reihen- und Hofgartenhäuser bis zur Eigentums- und Mietwohnung im Geschossbau. Ausdrücklich gehören auch „bezahlbare Eigentumswohnungen“ zum Programm des Projekts. Unterschiedliche Nutzungsareale umfassen neben Wohnraum auch Gewerbe, ein Hotel, Gastronomie sowie eine und eine Grundschule. Dazu entsteht in der denkmalgeschützten Pioneer Chapel ein Gemeinschaftszentrum für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers.

Beratung statt Bauchgefühl

„Solche Projekte machen Mut“, betont Mirjam Mohr. „Sie zeigen, dass Zukunftswohnen möglich ist, wenn Politik und Gesellschaft gemeinsam neue Wege gehen.“ Die Expertin empfiehlt, den Traum von der eigenen Immobilie aktiv anzugehen. „Wer aktuell nach einer Immobilie sucht, sollte sich nicht auf sein Bauchgefühl verlassen, sondern ins Handeln kommen“, sagt Mirjam Mohr. „Wer eine Erstberatung für die Baufinanzierung in Anspruch nimmt, stellt oft fest: Es ist häufig mehr Immobilie drin als anfangs gedacht.“