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Trugschluss Leitzins: Wer auf die EZB wartet, zahlt bei der Baufinanzierung drauf

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute entschieden, die Leitzinsen unverändert zu belassen. Am jüngsten Anstieg bei den Bauzinsen wird das nichts ändern.

publiziert am 18.12.2025
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Leitzins-Entscheid nicht ausschlaggebend

„Wir beobachten häufig ein Missverständnis: Viele Kundinnen und Kunden gehen davon aus, dass die Entwicklung der Leitzinsen einen direkten Einfluss auf die Bauzinsen hat. Die Bauzinsen werden aber vielmehr von den Renditen der Pfandbriefe und zehnjährigen Bundesanleihen beeinflusst. Und die sind zuletzt spürbar gestiegen. Immobilienkredite werden dadurch teurer“, sagt Jörg Utecht, CEO der Interhyp Gruppe.

Hintergrund: Bundesanleihe gibt den Takt vor

Die Bauzinsen steigen aktuell wieder an und bewegen sich in Richtung vier Prozent für 10-jährige Darlehen. Dieses Zinsniveau gab es zuletzt Ende 2023. Der Grund: Banken refinanzieren Immobilienkredite über den Pfandbriefmarkt. Da Pfandbriefe als ähnlich sicher gelten wie Staatsanleihen, korrelieren ihre Renditen stark mit denen der Bundesanleihen.

Die geplante Neuverschuldung und eine hartnäckige Inflation haben die Renditen für Bundesanleihen zuletzt auf Jahreshöchststände getrieben. Diese Kosten geben die Banken nun direkt an Bauherren weiter, unabhängig von der EZB-Entscheidung.

Ausblick 2026: Keine Entspannung in Sicht

Führende EZB-Vertreter haben Zinssenkungen in naher Zukunft eine Absage erteilt. Angesichts einer Inflation, die sich hartnäckig über der Zwei-Prozent-Marke hält, diskutieren Marktakteure für 2026 sogar eher über leichte Zinsanhebungen als über Senkungen.

Auch bei den Bauzinsen ist in naher Zukunft nicht mit einem Abschwung zu rechnen: „Die erste Jahreshälfte 2026 wird voraussichtlich keine Entlastung bringen“, prognostiziert Jörg Utecht. „Unsere Empfehlung ist daher: Wer eine konkrete Immobilie im Auge hat, sollte schnell aktiv werden. Gerade jetzt kommt es darauf an, alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Zinslast so gering wie möglich zu halten: Dazu gehört eine detaillierte Vorbereitung ebenso wie eine gut strukturierte Finanzierung. Wer so aufgestellt ist, kann schnell agieren. Abwarten ist in diesem Marktumfeld keine gute Strategie.“