Wir verwenden Cookies zu Funktions-, Performance- und Komfortzwecken sowie zur Darstellung personalisierter Inhalte und Anzeigen, um Ihnen ein optimales Nutzererlebnis zu bieten und den Betrieb unserer Website sicherzustellen. Unter "Cookie Einstellungen" können Sie selbst entscheiden, welche Cookie-Kategorien Sie zulassen sowie Ihre Einstellungen jederzeit ändern oder Ihre Zustimmung widerrufen. Ihre Zustimmung schließt den Einsatz von Drittanbietern oder externen Unternehmen ein, die ihren Sitz in einem Land außerhalb der Europäischen Union, wie z.B. in der USA haben. In diesen Ländern kann trotz sorgfältiger Auswahl und Verpflichtung der Dienstleister ggf. kein angemessenes Datenschutzniveau garantiert werden. Sofern eine Datenübermittlung in die USA stattfindet, besteht ggf. das Risiko, dass diese Daten von US-Behörden zu Kontroll- und Überwachungszwecken verarbeitet werden können, ohne dass wirksame Rechtsbehelfe vorhanden oder sämtliche Betroffenenrechte durchsetzbar sind. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Recycling-Häuser: Wiederverwertung von Baustoffen
Das Wichtigste im Überblick Zwar gibt es experimentelle Bauprojekte zur Erprobung von Recycling-Baustoffen. Doch bislang konnten sich nur wenige Baustoffe aus Altmaterial am Markt etablieren. Recyclingmaterial ist in Gebäuden vor allem in der Dämmung sowie bei kreativen Projekten im Innenausbau zu finden. Bauherren können schon heute darauf achten, dass das Gebäude später einmal beim Rückbau möglichst problemlos in seine Ausgangsstoffe zerlegt werden kann. Baustoffhersteller und Forschungsinstitute haben die Ressourcenschonung als Aufgabe erkannt und forschen an neuen Verfahren und Baustoffen, um am Bau einen echten Wertstoffkreislauf zu ermöglichen.
Welche recycelten Baustoffe kann ich beim Rohbau verwenden?
Zwar gibt es im Rahmen experimenteller Projekte Gebäude, die fast vollständig aus recycelten Materialien gebaut sind. Aufgrund der Vielfalt an eingesetzten Materialien ist Recycling bei Gebäuden aber erst in Teilbereichen in der Praxis angekommen. Problematisch ist unter anderem, dass unterschiedliche Materialien oft so miteinander vermischt sind, dass nach einem Abriss die sortenreine Trennung mit hohem Aufwand verbunden wäre.
Dämmung aus Recycling-Material
Recycelte Baustoffe im Innenausbau
Vorausschauend bauen: Wie recyclingfähig ist mein Haus?
Beim Recycling gelten zwei wichtige Grundsätze:
- Je sauberer die Ausgangsstoffe getrennt werden, umso besser gelingt die Aufbereitung zu einem neuen Material – das gilt nicht nur für Kunststoffverpackungen und Glasflaschen, sondern auch bei Baumaterialien.
- Der Ausgangsstoff sollte sich in möglichst hoher Qualität aufbereiten lassen. Das funktioniert beispielsweise bei Metallen sehr gut, während andere Materialien nach dem Recycling nur eine eingeschränkte Weiternutzung etwa als Schütt- und Füllmaterial ermöglichen.
Recyclingfähigkeit bei Holz- und Massivhäusern
Dies gelingt gut bei Häusern, die in Holzständerbauweise errichtet werden: Beim Rückbau lässt sich die Beplankung ebenso wie die zwischen den Holzbalken angebrachte Dämmung entfernen, und am Ende können die Holzbalken – sofern sie in gutem Zustand sind – wiederverwendet werden.
Massivhäuser bestehen hauptsächlich aus mineralischem Material, das am Ende der Lebensdauer recycelt werden kann. So lässt sich Ziegelbruch je nach Sortenreinheit als Schüttmaterial im Straßenbau oder sogar für die Herstellung neuer Mauersteine und Dachziegel verwenden. Voraussetzung ist, dass sich die darauf angebrachte Wärmedämmung später einmal gut ablösen lässt. Auch der in Fundament, Keller und Zwischendecken verwendete Beton kann zu Granulat recycelt und wieder im Bau eingesetzt werden.
Wie gut lassen sich einzelne Baustoffe recyceln?
- Beton: Kann zu Granulat vermahlen werden. Solches Granulat wird derzeit vor allem im Straßenbau oder als Füllmaterial eingesetzt. In der Schweiz oder der USA wird Recyclingbeton auch am Bau verwendet.
- Tonziegel: Sortenreines Recycling-Granulat kann bei der Herstellung neuer Ziegel beigemischt werden. Nicht sortenrein kommt die Verwendung als Schüttmaterial in Frage.
- Holz: Unbehandeltes Altholz kann bei der Herstellung von Spanplatten verwendet werden. Ist das Holz chemisch behandelt, ist nur noch die thermische Verwertung in Heizkraftwerken möglich.
- Glas: Fensterglas kann eingeschmolzen und zu neuen Glasprodukten wie Flaschen verarbeitet werden.
- Baustahl: Stahl lässt sich sehr gut wieder in den Produktionskreislauf einbringen und ist nach dem Recycling vielseitig verwendbar. Die Trennung etwa bei Stahlbeton erfolgt durch mechanische Zerkleinerung des Materials.
- Kunststoffe: Die Wiederverwertung von kunststoffbasierter Wärmedämmung wie PU-Schaum ist aufwändig und wird derzeit noch kaum praktiziert. Endstation ist meist die Müllverbrennung. Kunststofffenster und -türen bestehen hingegen aus PVC und können gut recycelt werden.
- Verbundwerkstoffe: Je komplexer Verbundmaterialien zusammengesetzt sind, umso schwieriger wird die Wiederverwertung. Sind keine Schadstoffe enthalten, ist noch der Einsatz als Füllmaterial in Baugruben möglich.
Ausblick: Welche Konzepte und Ideen hat die Baustoffindustrie?
Doch mit steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und der Notwendigkeit, auch am Bau sparsamer als bislang mit wertvollen Ressourcen umzugehen, entwickeln Unternehmen und Forschungseinrichtungen neue Recycling-Konzepte.
Rohstoff- und energiesparende Ziegelsteine
Beton ohne Kies und Sand
Ein Betonhersteller im Münsterland hat ein Verfahren entwickelt, bei dem recycelter Bauschutt anstatt Kies und Sand verwendet wird. Damit lassen sich Beton-Fertigteile zu 75 % aus Recyclingmaterial herstellen. Zwei Musterhäuser wurden bereits errichtet, um die Stabilität des neuen Baustoffs unter Beweis zu stellen.