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Instandhaltungskosten einer Immobilie: Berechnung, Rücklagen, Förderungen und Steuervorteile
Instandhaltungskosten sind alle Ausgaben, die anfallen, um Ihre Immobilie zu erhalten. Eine sinn- und wertvolle Investition, die allerdings zur Herausforderung werden kann, wenn es an Rücklagen fehlt. Wie Sie Ihre Instandhaltungsrücklage von Anfang an richtig kalkulieren, was zu den Instandhaltungskosten zählt und welche Ausgaben Sie steuerlich geltend machen können, erfahren Sie hier.
Das Wichtigste auf einen Blick
- ️Kalkulation der voraussichtlichen Instandhaltungskosten: Planen Sie die Höhe Ihrer Instandhaltungsrücklage sorgfältig. Nutzen Sie Formeln zur Berechnung.
- ️Blick auf den Zustand der Immobilie: Achten Sie Sie bei Ihrer Kalkulation auf Alter und Beschaffenheit: eine in die Jahre gekommene Bestandsimmobilie erfordert schneller Instandhaltungsmaßnahmen als ein Neubau.
- ️Unterschied zwischen Haus und Eigentumswohnung: Bei Ihrem Haus liegt es in Ihrer Hand, eine Instandhaltungsrücklage zu bilden. In einer Wohnanlage wird in der Regel über monatliches Hausgeld eine Rücklage für das Gemeinschaftseigentum gebildet.
- ️Sparmöglichkeiten bei Instandhaltungskosten: Durch Steuervorteile und die Einbindung von Fördermitteln können Sie die Kosten für Instandhaltungsmaßnahmen reduzieren. Informieren Sie sich zu Ihren individuellen Möglichkeiten.
Was sind die Instandhaltungskosten für eine Immobilie?
Übliche Instandhaltungsmaßnahmen und ihre zeitlichen Intervalle sind beispielsweise:
Maßnahme | Haltbarkeit |
---|---|
Dach | 50 Jahre |
Dachrinne | 20-25 Jahre |
Dachdämmung | 40 Jahre |
Tapete/Anstrich | 10-15 Jahre |
Parkett | 50 Jahre |
Kunststoffboden | 15-20 Jahre |
Teppichboden | 10 Jahre |
Küche | 30 Jahre |
Armaturen/Sanitär | 40 Jahre |
Putz | 20 Jahre |
Fenster (Metall/Kunststoff) | 40 Jahre |
Fenster (Holz) | 30 Jahre |
Haustür | 30 Jahre |
Elektroleitungen | 20 Jahre (Wartung), 30-40 Jahre (Tausch) |
Heizsystem | jährlich (Wartung), 20 Jahre (Modernisierung, Tausch) |
Heizkörper | 10 Jahre (Wartung), 30 Jahre (Tausch) |
Was versteht man unter Instandhaltungsrücklage?
Eigentumswohnung / Mehrfamilienhaus
Innerhalb einer Eigentümergemeinschaft wird in der Regel durch Haus- oder Wohngeld eine Instandhaltungsrückstellung gebildet. Sie zahlen also eine monatliche Pauschale, die meist von der Wohnungsgröße abhängt. Aus dieser Rücklage der gesamten Eigentümergemeinschaft werden alle Maßnahmen zur ordnungsmäßigen Erhaltung des gemeinschaftlichen Eigentums bezahlt.
Tipp
Einfamilienhaus
Instandhaltungskosten bei Immobilien als Kapitalanlage
Wie berechnet man die Instandhaltungskosten einer Immobilie?
Um die Instandhaltungsrücklage realistisch einzuschätzen, gibt es verschiedene Formeln zur Berechnung:
Die Peters‘sche Formel
Herstellungskosten pro qm x 1,5 / 80 = Instandhaltungsrücklage pro Jahr und qm
Für ein Haus mit 135 qm und 340.000 Euro Herstellungskosten ergeben sich 2.518 Euro Herstellungskosten pro Quadratmeter. Die Berechnung ergibt:
2.518 Euro x 1,5 / 80 = 47,20 Euro x 135 = 6.372 Euro Instandhaltungsrücklage pro Jahr
Zur Bildung der Instandhaltungsrücklage werden etwa 530 Euro pro Monat zurückgelegt.
Die Peter’sche Formel wird meist auch für die Berechnung der Instandhaltungsrücklage bei Gemeinschaftseigentum angewandt. Dazu wird das Ergebnis mit dem Faktor 0,7 multipliziert, da von 70% Gemeinschaftseigentum ausgegangen wird.
Die 1-Euro-Formel
Gerade bei älteren Bestandsimmobilien lassen sich die Herstellungskosten häufig nicht mehr exakt nachvollziehen. Der Verband Privater Bauherren empfiehlt, in diesem Fall mindestens 1 Euro pro Monat und Quadratmeter Wohnfläche als Instandhaltungsrücklage zu sparen. Bitte beachten Sie dabei, dass dieser Wert eine Mindestangabe ist. Je nach Zustand der Immobilie lohnt es sich, bis zu 5 Euro pro Monat und Quadratmeter zurückzulegen.
Die Gebäudewert-Formel
Für eine Immobilie mit einem Gebäudewert von 340.000 Euro bedeutet das:
340.000 / 100 x 1,5 = 5.100 Euro pro Jahr = 425 Euro pro Monat
Anhand der Gebäudewert-Formel ergibt sich eine monatliche Rücklage von 425 Euro zur Bildung der Instandhaltungsrücklage.
Tipp
Welche Instandhaltungskosten kann ich von der Steuer absetzen?
Steuerliche Absetzbarkeit bei selbstgenutzten Immobilien
- Handwerkerleistungen: 20 % der Lohnkosten (max. 1.200 € pro Jahr)
- Haushaltsnahe Dienstleistungen: 20 % der Kosten (max. 4.000 € pro Jahr)
Steuerliche Absetzbarkeit bei vermieteten Immobilien als Kapitalanlage
- Reparaturen und Wartungskosten: Sofort absetzbar
- Modernisierungsmaßnahmen (AfA): Über mehrere Jahre
- Anschaffungsnahe Herstellungskosten: Nicht absetzbar
Können Fördermittel die Kosten der Instandhaltung reduzieren?
Wir beraten Sie gerne, wie Sie Fördermittel optimal in die Finanzierung Ihrer geplanten Sanierungsmaßnahmen integrieren. Termin vereinbaren
Was passiert mit der Rücklage bei Immobilienverkauf?
Beim Verkauf einer Eigentumswohnung sieht es anders aus. Die Instandhaltungsrücklage verbleibt in der gemeinschaftlichen Rückstellung und geht auf die neue Eigentümerin oder den neuen Eigentümer über. Der Vorteil dabei: Eine Wohnung mit guter Instandhaltungsrücklage verkauft sich oft besser und Sie können die Rücklage in den Preis einberechnen. Achten Sie darauf, vorab bei der Verwaltung eine Aufstellung Ihrer Einzahlungen in den gemeinschaftlichen Rücklagentopf einzuholen, damit Sie der Käuferseite die Summe nachweisen können. Werden Kaufpreis und Instandhaltungsrücklage gesondert ausgewiesen, profitiert die Käuferseite, da auf die Rücklage keine Grunderwerbsteuer erhoben wird.
Instandhaltungskosten richtig kalkulieren – wir sind für Sie da
Sie haben Fragen rund um Instandhaltungskosten, Sanierungsvorhaben oder weitere Finanzierungsthemen? Unsere Interhyp-Expertinnen und -Experten beantworten sie Ihnen gerne und beraten Sie ausführlich.