Immobiliensuche mit oder ohne Makler?
Einen Makler zu beauftragen, kann angesichts des engen Marktes sinnvoll sein. Makler sind gut vernetzt, kennen den Markt und haben auch Pflichten gegenüber dem Käufer. Von daher kann die
Beauftragung eines Maklers eine lohnende Investition sein. So kommen sie auch zu Angeboten, die noch nicht auf Portalen angeboten werden. Informieren Sie sich genau, was ein Makler leisten muss und wie viel
Maklerprovisioner verlangt.
Hinweis: Seit dem 23. Dezember 2020 gilt für private Verträge von das sogenannte
"Bestellerprinzip". Dies besagt, dass Käufer höchstens so viel zahlen müssen wie der Verkäufer. Die Provision also zwischen den beiden Parteien aufgeteilt
.
Die Lage richtig bewerten
Lage, Lage, Lage - so lautet seit Jahren die magische Formel bei der
Immobiliensuche. Tatsache ist: Die Lage einer Immobilie ist und bleibt eines der wichtigsten oder sogar das wichtigste Kriterium beim Hauskauf. Denn sie entscheidet maßgeblich über den (bleibenden) Wert des Objekts. Der Wiederverkaufswert interessiert angehende Hauskäufer zunächst herzlich wenig. Aber denken Sie daran: Notfälle wie Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung oder Tod können immer eintreten. Wenn dann ein Verkauf erforderlich wird, spielt die Lage eine große Rolle. Nur bei attraktiver Lage, die viele Interessenten anlockt, ist ein finanzieller Verlust beim Verkauf zu vermeiden. Am besten gehen Sie mit einer Checkliste vor.
Checkliste Lage
Stadt oder Land
Auch wenn im Zuge der Coronapandemie eine gewisse Flucht aus der Stadt festzustellen war - überlegen Sie sich genau, wie weit draußen Sie wohnen wollen. Liegt das Haus fernab vom Schuss, oder haben Sie alles, was für den Alltag wichtig ist, in der Nähe? Nehmen Sie sich Zeit, Ihr künftiges Wohnumfeld genau zu erkunden – vor allem dann, wenn Sie neu in der Stadt oder dem Ort sind.
Infrastruktur
Achten Sie auf Einkaufsmöglichkeiten vor Ort, auf Arztpraxen und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Sonst müssen Sie später lange Wege und Fahrdienste in Kauf nehmen. Für Familien mit Kindern ist interessant: Wie sind die Betreuungsmöglichkeiten für den Nachwuchs - gibt es beispielsweise (weiterführende) Schulen und Kitas in der Nähe?
Mögliche Emissionen
Prüfen Sie auch, ob es sich um eine ruhige Gegend handelt, oder ob mit Lärmbelästigungen durch Straßenverkehr oder einen Gewerbebetrieb zu rechnen ist. Auch Geruchsemissionen (Industrie, Landwirtschaft, Gastronomie) können einem das Leben schwer machen.
Eindruck unter verschiedenen Bedingungen
Gehen Sie am besten zu unterschiedlichen Tageszeiten zu Ihrem Traumhaus. Besuchen Sie das Wunschobjekt auch an Schlechtwettertagen und an unterschiedlichen Wochentagen, um zu erkunden, wie es sich „anfühlt“, an diesem Ort zu wohnen.
Bebauungsplan und mögliche Veränderungen
Bei diesen Besuchen können Sie vielleicht schon Ihre künftigen Nachbarn kennenlernen. Fragen Sie nach, ob in unmittelbarer Nähe Ihres künftigen Eigenheims Neubauten geplant sind, die für Sie nachteilig sein können. In vielen Städten und Gemeinden ist gerade "Verdichtung" angesagt. Will heißen: Auf kleinen Lückengrundstücken werden unverhältnismäßig große Bauten mit wenig Abstand zu den Nachbargebäuden genehmigt. Der Blick auf die idyllische Obstbaumwiese kann dann ganz schnell weg sein. Auch Gewerbeimmobilien, Tankstellen, geänderte Flugschneisen oder neue Umgehungsstraßen können den Wohnwert einer Immobilie stark mindern. Deshalb ist es ratsam, einen Blick auf den Bebauungsplan für das Wohngebiet zu werfen. Noch wichtiger aber ist es sich bei Leuten vor Ort zu erkundigen.
Naturgewalten
Auch die von vielen gesuchte Natur zeigt sich nicht immer von ihrer zahmen Seite. Es ist sicherlich schön, am Fluss zu wohnen - aber wie oft gibt es dort Überschwemmungen? Erkundigen Sie sich, was eine Elementarversicherung für solche Fälle kostet, und ob Sie von der Versicherung in dieser Lage überhaupt aufgenommen werden. Am Hang zu wohnen ist herrlich wegen der schönen Aussicht - solange der Hang nicht unterspült wird und wegrutscht.
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, die Lage einer Immobilie gründlich zu prüfen, und gleichen Sie ab, ob sich daraus eine hohe Schnittmenge mit Ihrer Lebensplanung ergibt.
Die Immobilie richtig bewerten
Ebenso wie der Hausbau ist auch der Hauskauf ein echtes Abenteuer. Denn es gibt viel zu bedenken und zu prüfen. Vorab ist zu sagen, dass Sie spätestens zur zweiten Besichtigung eines Objekts eine Fachfrau oder einen Fachmann mitnehmen sollten. Denn ein Laie übersieht vielleicht den einen oder anderen Makel, den ein Profi sofort erkennt. Außerdem kann die Fachperson beurteilen, ob das Haus den aufgerufenen Preis wert ist, und welche Kosten für eine Modernisierung zu erwarten sind. Dieser Experte kann ein Bausachverständiger sein, aber auch ein Architekt oder Makler. Unterstützung erhalten Interessenten auch von Organisationen wie dem Verband Privater Bauherren (VPB) oder dem Bauherren-Schutzbund (BSB). Wertvolle Hilfe leistet auch das Netzwerk
Bauexperts. Es bietet Kontakt zu rund 180 qualifizierten Immobiliensachverständigen. Diese kennen sich auf allen relevanten Gebieten aus: Ob Energiebilanz, Wohnflächen, Haustechnik - sie erkennen, wo Fallstricke lauern können, die auf den ersten Blick gar nicht erkennbar sind. Auch bei der Abnahme des vereinbarten Werks sowie bei Wertermittlungen und Baugutachten stehen die Fachleute von Bauexperts verlässlich zur Seite.
Lassen Sie sich spätestens zur Besichtigung den Energieausweis vorlegen: Dieser Ausweis, manchmal auch Energiepass genannt, ist eine Art Ampel: Steht der Pfeil im grünen Bereich, ist der Energieverbrauch gering. Bei Gelb oder Rot gibt es Verbesserungspotenzial. Möglicherweise muss die Heizung modernisiert und die Außenwand gedämmt werden. Beachten Sie, dass das Gebäudeenergiegesetz (GEG) Nachrüstpflichten vorsieht, wenn ein Haus den Besitzer wechselt. Dazu zählen zum Beispiel die Dämmung der obersten Geschossdecke sowie eventuell der Austausch des alten Heizkessels. Da kann einiges auf die Käufer zukommen, denn die bisherigen Besitzer des Hauses konnten sich auf den Bestandsschutz berufen. Je nach Bundesland ist bei Renovierungen auch der Einsatz regenerativer Energien vorgeschrieben.
Ein entscheidender Punkt ist die Preisvorstellung des Verkäufers. Ist diese angemessen, überzogen oder vielleicht sogar günstig. Interhyp unterstützt Interessenten bei der
Immobilienbewertung mit einem Online-Tool. Damit verschaffen sie sich schnell und einfach einen Überblick über das Preisniveau in der Umgebung. Einfach genaue Adresse der Immobilie eingeben, abschicken, und im Nu liegt ein Objektwert vor. Je nach Fall wird auch eine Preisspanne angegeben. So können Sie in die Verhandlungen mit dem Verkäufer einsteigen.
Das Wichtigste zur Finanzierung
Während Sie nach einem passenden Haus suchen, sollten Sie sich zeitgleich mit der Auswahl des Finanzierungsvertrags beschäftigen. Das Portal
Interhyp Homehilft Ihnen schon während der Immobiliensuche dabei, sich einen Überblick über die Angebote verschaffen. Die Registrierung ist denkbar einfach. Haben Sie sich eingeloggt, können Sie Ihre Angaben erfassen und erste Berechnungen anstellen. Daten aus dem Portal Immobilienscout lassen sich direkt per ID einbinden. Bei konkretem Interesse können Sie Ihre Kreditanfrage direkt an die Finanzierungsexperten von Interhyp abschicken. Nutzen Sie nach Möglichkeit die Vorteile des niedrigen Zinsniveaus. Grundsätzlich ist eine höhere Tilgung erstrebenswert, da Sie so schneller schuldenfrei sind und damit auch Zinskosten sparen. Natürlich muss die monatliche Rate aber auch in schwierigeren Zeiten für Sie bezahlbar bleiben. In der Regel ist eine Tilgung von zwei bis drei Prozent empfehlenswert, bei niedrigen Zinsen sollte sie eher bei mindestens drei Prozent liegen. Die Zinsbindung sollten Sie auch hier vom Zinsniveau abhängig machen. Sichern Sie sich günstige Zinsen eher für einen längeren Zeitraum, auch wenn dann der Zins etwas höher liegt.
Wenden Sie sich bei Fragen auch direkt an die Expertinnen und Experten von
Interhyp.Beim Kauf eines Neubaus oder bei einer Sanierung kann es zu Verzögerungen kommen. Daher ist es sinnvoll, auf die bereitstellungszinsfreien Zeiten der einzelnen Finanzierungsangebote zu achten. Bereitstellungszinsen sind eine Art Park-Gebühr, die die Bank erhebt, wenn der Baukredit oder Teile davon nach einer gewissen Zeit noch nicht in Anspruch genommen wurden. Daher sollte eine entsprechend lange bereitstellungszinsfreie Zeit gewählt werden, die auch eventuelle Bauverzögerungen einkalkuliert.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Finanzierung ist der Eigenkapitalanteil. Je mehr Sie vom Kaufpreis selbst finanzieren, desto günstiger sind die Konditionen für den Kreditvertrag. In den meisten Fällen ist ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20 % sinnvoll, da hier der Zinsaufschlag noch recht gering ausfällt. Grundsätzlich ist zwar auch eine Vollfinanzierung über den Kredit möglich, dadurch steigt der Zinssatz bei einigen Banken aber schnell um einen ganzen Prozentpunkt, was angesichts der Laufzeiten und Summen insgesamt einige tausend Euro bei den Zinskosten ausmachen kann.
Vergessen Sie bei der Wahl des Kreditvertrags auch nicht die
Kaufnebenkosten, zu denen unter anderem die Grunderwerbsteuer, die Maklercourtage und die Notarkosten zählen. Insgesamt liegen die Kaufnebenkosten bei etwa zehn bis 15 % des Kaufpreises. Diese Kosten sollten unbedingt über das Eigenkapital abgedeckt werden.
Auch Rücklagen für Reparaturen und künftige Modernisierungen sollten bei der Finanzplanung nicht vergessen werden.
Die Preisverhandlung
Sie haben Ihr Traumobjekt gefunden, es liegt aber oberhalb Ihres ermittelten Budgets. Dann geben Sie nicht gleich auf und versuchen Sie, über den Preis zu verhandeln. Wenn ein Verkäufer oder Makler das Objekt schon lange anbietet und endlich sein Geld sehen will, ist der Verhandlungspartner vielleicht bereit, mit sich reden zu lassen. Mit diesen Tipps gehen Sie gut vorbereitet in die
Preisverhandlungen.Die Suche nach dem idealen Eigenheim kann dauern. Das war auch in Zeiten so, als der Immobilienmarkt noch nicht so angespannt war. Ein Kauf will immer gut überlegt sein. Machen Sie sich eher auf einen Langstreckenlauf als auf einen Sprint gefasst. Halten Sie durch, auch wenn Ihnen ein Objekt vielleicht mal vor der Nase weggeschnappt wird und die Enttäuschung tief sitzt. Und rechnen Sie damit, dass Sie den einen oder anderen Kompromiss eingehen müssen. Ein klares Finanzierungskonzept erleichtert die Suche und erhöht die Chancen.