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Nach EZB-Entscheid: Keine Impulse für Zinserhöhungen beim Baugeld

Die Europäische Zentralbank belässt die Leitzinsen weiterhin bei null Prozent. Eine Umfrage unter Zinsexperten sieht in diesem Umfeld weiterhin niedrige Bauzinsen voraus.

publiziert am 12.12.2019
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Die Europäische Zentralbank belässt die Leitzinsen weiterhin bei null Prozent. Eine Umfrage unter Zinsexperten sieht in diesem Umfeld weiterhin niedrige Bauzinsen voraus.

Mietendeckel in Berlin: Damit soll der Steigerung der Mieten entgegengewirkt werden.

Baufinanzierungen bleiben voraussichtlich auch in 2020 günstig.

(München, 12.12.2019) Die Europäische Zentralbank setzt die lockere Geldpolitik auch unter der neuen Chefin Christine Lagarde fort. Bei der heutigen Leitzinsentscheidung wurden keine Impulse für Zinserhöhungen gesetzt. "Die Notenbanken setzen weiterhin auf eine lockere Geldpolitik, um Konjunktur und Inflation anzukurbeln. So schwierig diese Geldpolitik für Sparer ist, so sehr profitieren Immobilienkäufer mit Finanzierungsbedarf von ihr", sagt Interhyp-Vorständin Mirjam Mohr.

Laut der aktuellen Umfrage für den Interhyp-Zinsbericht gehen die meisten Zinsexperten weiterhin von niedrigen Zinsen aus. Auch für das kommende Jahr 2020 erwarten die Analysten in der Mehrheit ein Verharren auf dem derzeitigen Niveau. Impulse für Zinserhöhungen werden vorerst nicht erwartet. So sagt der Chefvolkswirt der ING Deutschland: "Die Zinsmärkte bleiben weiter im Bann der Notenbanken. In der Eurozone hat die neue Präsidentin alle Hände voll zu tun, um den Riss innerhalb des EZB-Rates zu kitten. Darum wird die EZB auf absehbare Zeit in Wartestellung gehen und nur im Falle eines weiteren konjunkturellen Abrutschens die Zinsen noch mal senken."

Die aktuelle Diskussion um Negativzinsen macht den Einfluss der Niedrigzinspolitik deutlich. So hatte die staatliche Förderbank KfW kürzlich angekündigt, zukünftig auch Förderkredite mit Negativzinsen möglich zu machen. Solche Förderkredite und auch Bauzinsen im negativen Bereich hält Interhyp zwar grundsätzlich für vorstellbar und technisch darstellbar. Allerdings komme es dabei darauf an, wie sich die Refinanzierungsbedingungen weiterentwickeln – ob Anleihen und Pfandbriefe zum Beispiel noch weiter ins Minus fallen. Mirjam Mohr: "Aufgrund der derzeitigen Entwicklungen und Prognosen erwarten wir ein eher gleichbleibendes Umfeld für die Baugeldkonditionen."

Interhyp rät Kreditnehmern, die niedrigen Konditionen für ihre Projekte zu nutzen und die Finanzierung durch hohe Anfangstilgungen von drei und mehr Prozent zukunftsorientiert zu gestalten. Zusätzlich könnten Bauherren und Käufer von den derzeit sehr günstigen Förderkrediten oder vom Baukindergeld profitieren.


Redaktion: Britta Barlage

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