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Eigenkapital beim Hauskauf? Darauf kommt es an!
Das Eigenkapital ist ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, ein Haus zu bauen oder eine Bestandsimmobilie zu finanzieren. Aber wieviel Eigenkapital ist eigentlich sinnvoll? Welchen Einfluss hat es auf die Konditionen Ihrer Finanzierung? Und ist eine Baufinanzierung auch ohne Eigenkapital möglich? Wir geben die Antworten auf Ihre Fragen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Reduziertes Risiko: Eigenkapital ist einer der wichtigsten Sicherheitsfaktoren für Sie und den Darlehensgeber.
- Bessere Konditionen: Je höher der Eigenkapitalanteil, desto bessere Konditionen gibt’s für Ihre Finanzierung.
- Optimierung von Eigenkapital: Nutzen Sie alle Möglichkeiten, um den Eigenkapitalanteil Ihrer Finanzierung zu erhöhen.
- 100-Prozent-Finanzierungen: Vollfinanzierungen ohne Eigenkapital sind möglich, aber teurer und riskanter.
Finanzielle Mittel, die zum Eigenkapital zählen
- Guthaben auf Bankkonten und Sparbüchern
- Barvermögen
- Bausparguthaben
- Lebensversicherungen
- Aktien, Investmentfonds, Wertpapiere
- Sparanlagen wie Sparverträge, Sparbriefe und Festgeldkonten
- Immobilien
- Vollständig (ab)bezahltes Baugrundstück
Tipp: Auf Verfügbarkeit achten
Warum Eigenkapital in der Baufinanzierung wichtig ist
Eigenes Kapital spielt bei Ihrer Baufinanzierung eine entscheidende Rolle. Denn durch Ihre eingebrachten finanziellen Mittel reduziert sich Ihre Darlehenssumme und Sie müssen weniger Kredit aufnehmen. Zudem erhalten Sie bessere Konditionen für Ihre Finanzierung. Der Grund dafür ist, dass Eigenkapital für den Darlehensgeber Sicherheit bedeutet – im Gegenzug bezahlen Sie in der Regel weniger Zinsen, Sie können mehr tilgen und sind so schneller schuldenfrei.
Von diesen Vorteilen profitieren Sie durch Eigenkapital
- Weniger Darlehen: Mit Ihrem Eigenkapital reduzieren Sie Ihren Kreditbedarf und damit Ihre Belastung. So können Sie mit niedrigeren Monatsraten und/oder einer verkürzten Laufzeit kalkulieren.
- Schnellere Tilgung: Die geringere Kreditsumme ermöglicht es Ihnen, Ihre Finanzierung mit einem höheren Tilgungsanteil zu planen. So zahlen Sie Ihr Darlehen schneller zurück und Sie sind schuldenfrei.
- Bessere Konditionen: Da Eigenkapital mehr Sicherheit bedeutet, belohnt Sie der Darlehensgeber mit günstigeren Zinsen. Bei wenig oder keinem Eigenkapital sind die Zinsen hingegen hoch, um Risiken auszugleichen.
- Geringeres Restschuldrisiko: Wird aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse ein vorzeitiger Immobilienkauf notwendig, sollte der Erlös die Restschuld tilgen können. Eigenkapital reduziert die Restschuld und damit das Risiko, im Fall des Falles auf Schulden sitzen zu bleiben.
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So viel Eigenkapital ist für Ihre Baufinanzierung sinnvoll
Eigenkapital für Kaufnebenkosten
Je mehr, desto besser
Reicht das Eigenkapital aus, um exakt die Kaufnebenkosten abzudecken, schafft dies zwar gute Voraussetzungen für die Genehmigung einer Baufinanzierung. Allerdings wirkt sich dieser Eigenkapitalanteil noch nicht positiv auf die Konditionen aus. Empfehlenswert ist daher nach Deckung der Kaufnebenkosten eine Eigenkapitalquote von mindestens 20 % des Kaufpreises. Dann können Sie davon profitieren, dass der Darlehensgeber die Risiken bei Ihrer Finanzierung eher gering einschätzt und dies mit einem günstigeren Zinssatz honoriert.
Tipp: Beleihung der Immobilie berechnen, beachten und Zinsen sparen
Finanzieller Puffer
Risiken minimieren bei geringem Eigenkapitaleinsatz
- … zum einen durch einen hohen Tilgungsanteil Ihrer monatlichen Rate.
- … zum anderen durch Sondertilgungen, die Sie bei entsprechender Vereinbarung jährlich leisten können.
Finanzierung einer Immobilie ohne Eigenkapitalanteil
Wie beeinflusst die Höhe des Eigenkapitals die Finanzierungsplanung?
- 110-Prozent-Finanzierung: Bei der sogenannten 110-Prozent-Finanzierung wird gar kein Eigenkapital eingebracht. Das bedeutet, dass auch die Kaufnebenkosten mitfinanziert werden – daher die „110 Prozent“. Diese Form der Finanzierung steht nicht bei allen Darlehensgebern zur Verfügung. Die Angebotsauswahl ist begrenzt. Da keine Sicherheiten in Form von Eigenkapital vorliegen, sind die Konditionen einer 110-Prozent-Finanzierung in der Regel sehr teuer und es sind zusätzliche Sicherheiten wie beispielsweise eine kapitalbildende Lebensversicherung notwendig. Weitere Kriterien sind eine sehr gute Bonität sowie ein optimales Verhältnis von Wert und Kaufpreis der Immobilie.
- 100-Prozent-Finanzierung: Die 100-Prozent-Finanzierung ist das gängige Modell der Vollfinanzierung. In diesem Fall finanzieren Sie den kompletten Kaufpreis der Immobilie, die Kaufnebenkosten bezahlen Sie mit eigenen finanziellen Mitteln.
Eine Vollfinanzierung kann von Vorteil sein, wenn die Mietpreise in Ihrer Region sehr hoch sind. Dann ist es oft schwierig, neben hohen Mietzahlungen noch Eigenkapital aufzubauen und es kann sich lohnen, lieber direkt in das eigene Zuhause zu investieren. Allerdings sollten Sie auch in diesem Fall mit Bedacht und Vorsicht kalkulieren. Die Konditionen für eine Finanzierung ohne eigene finanzielle Mittel sind deutlich schlechter als für eine vergleichbare Finanzierung mit relevantem Eigenkapitalanteil – so entstehen höhere Kosten. Zudem sollte bei einer 100-Prozent-Finanzierung die anfängliche Tilgung höher angesetzt werden, um die Restschuld schneller zu reduzieren.
Beispielrechnung zum Vergleich einer Finanzierung mit und ohne Eigenkapitalanteil
Finanzierung ohne Eigenkapital | Finanzierung mit Eigenkapital | |
---|---|---|
Kaufpreis der Immobilie (ohne Nebenkosten) | 400.000 Euro | 400.000 Euro |
Nebenkosten | 22.000 Euro | 22.000 Euro |
Eigenkapital | 0 Euro | 50.000 Euro |
Darlehenssumme | 422.000 Euro | 372.000 Euro |
Sollzins bei 10 Jahre Sollzinsbindung | 4,06 % | 3,56 % |
Tilgung | 1,5 % | 1,5 % |
Monatsrate | 1.956 Euro | 1.569 Euro |
Restschuld nach 10 Jahren Sollzinsbindung | 343.288 Euro | 304.431 Euro |
Getilgter Betrag | 78.712 Euro | 67.570 Euro |
Geleistete Zinszahlungen | 157.876 Euro | 122.231 Euro |
Die Beispielrechnung zeigt bei gleichbleibender Tilgung im Vergleich eine über 25 % höhere monatliche Belastung bei der 100-Prozent-Finanzierung, obwohl die Darlehenssumme nur rund 13 % mehr beträgt als bei der Finanzierung mit Eigenkapital. Eine Finanzierung ohne Eigenkapital sollte also wohlüberlegt und nur unter der Voraussetzung eines sicheren und hohen Einkommens gewählt werden. Häufig lohnt es sich auch, die Immobilienpläne zu vertagen und mit einem gezielten Sparplan Eigenkapital aufzubauen, um erst dann in das eigene Zuhause zu investieren.
Bessere Konditionen durch Erhöhung des Eigenkapitals
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- Verkauf von Wertgegenständen: Ungenutzte Musikinstrumente, alte Schallplattensammlungen oder wertvolle Schmuckstücke, die nie getragen werden, können mehrere tausend Euro einbringen.
- Verwandte, von denen Erbschaften im Raum stehen: Eventuell sind Familienmitglieder bereit, Ihren Immobilienwunsch zu unterstützen und eine geplante Erbschaft vorzeitig in Form einer Schenkung an Sie weiterzugeben.
- Private Rücklagen für das Alter: Da später keine Mietausgaben mehr auf Sie zukommen, ist das eigene Zuhause eine wichtige Altersvorsorge. Haben Sie mehrere private Rentensparverträge laufen, können Sie eventuell einen auflösen, um den freiwerdenden Geldbetrag in Ihre Immobilie als Altersvorsorge zu investieren.
Weitere relevante Tipps zur Erhöhung des Eigenkapitals
Eigenleistungen bei Bau und Sanierung
Rechnen Sie bei Ihrer ersten Kalkulation allerdings nicht mit einem zu hohen Wert der Eigenleistungen. In der Regel können von Laien mit handwerklicher Begabung nur wenige Arbeiten – wie beispielsweise Maler- oder Bodenlegearbeiten – selbst in guter Qualität ausgeführt werden. Auch die Materialkosten bleiben dabei bestehen. So können maximal einige tausend Euro an Fremdkosten eingespart werden.
Ausnahme
Flexibilität in der Planung
Der Anteil des Eigenkapitals bezieht sich immer auf den Kaufpreis. Deshalb ist eine weitere Möglichkeit, den Eigenkapitalanteil zu erhöhen, die Wahl einer Immobilie mit einem günstigeren Kaufpreis.
Beispielrechnung zum Vergleich des Eigenkapitals bei unterschiedlichen Kaufpreisen
Neubau-Doppelhaushälfte in der Stadt | 15 Jahre altes Reihenhaus im Vorort | |
---|---|---|
Vorhandenes Eigenkapital (gesamt) | 150.000 | 150.000 |
Kaufpreis der Immobilie | 850.000 | 470.000 |
10 % Kaufnebenkosten | 85.000 | 47.000 |
Eigenkapital nach Zahlung der Nebenkosten | 65.000 | 103.000 |
Verbleibender Eigenkapitalanteil (prozentual vom Kaufpreis) | 7,6 % | 21,9 % |