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Modernisierung: Worauf Sie achten sollten

35 bis 40 % der gesamten CO2-Emissionen gehen in Deutschland vom Gebäudebereich aus. Denn die Mehrheit der Heizungen gilt hierzulande als sanierungsbedürftig. Jeder vierte Heizkessel ist älter als 25 Jahre. Zwei Drittel der insgesamt rund 21 Millionen Heizanlagen werden noch immer mit fossilen Energieträgern befeuert. Durch Modernisierung lässt sich hier viel Gutes fürs Klima tun – und gleichzeitig durch energiesparende Maßnahmen bares Geld sparen. Der Vorteil für alle, die ein Eigenheim besitzen: Der Staat hat zahlreiche Förderprogramme zur Sanierung älterer Häuser aufgesetzt. Vom KfW-Darlehen bis zum BAFA-Zuschuss.

Annika Wälte
von Annika Wälte  in München, aktualisiert 22.02.2024
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Was ist eine Modernisierung?

Eine Immobilie benötigt vorausschauende und intensive Pflege. Wenn Sie dafür regelmäßig und nachhaltig sorgen, können Sie den Wert Ihrer eigenen vier Wände steigern. Eine Bandbreite an Maßnahmen wird dabei bezuschusst oder über günstige Kredite gefördert.

Unterschied zwischen Modernisieren, Sanieren und Renovieren

Das wesentliche Kennzeichen einer Modernisierung ist, dass die Qualität des Gebäudes oder der Wohnung merklich verbessert wird, indem bisher nicht vorhandene Bauteile ergänzt oder Verbesserungen am Gebäude durchgeführt werden. Das heißt auch, dass nicht jeder Griff zum Farbeimer gleich eine Modernisierung ist. Hier die Unterschiede:
  • Modernisierung
    Das Ziel ist, die Immobilie baulich auf den neuesten Stand zu bringen. Dadurch lassen sich langfristig Energie- und Wasserkosten senken, der Wohnkomfort wird erhöht und der Wert der Immobilie steigt. Typische Modernisierungsmaßnahmen sind Wärmedämmungen an den Außenwänden, der Austausch der Heizung, neue Isolierglasfenster, der Anbau von Balkonen oder der Einbau einer Aufzugsanlage.
  • Sanierung
    Bei einer Sanierung werden Schäden beseitigt, um die Qualität der Immobilie wiederherzustellen. Dazu gehört, ein undichtes Dach zu erneuern, den Keller von Schimmel zu befreien oder neu zu verputzen. Die Begriffe Sanierung und Modernisierung werden bisweilen in einen Topf geworfen, gerade wenn es um Maßnahmen zur energetischen Sanierung geht.
  • Renovierung
    Hier handelt es sich vor allem um optische Verbesserungen. Dabei werden kleinere Mängel, die durch die tägliche Nutzung entstehen, behoben. Dabei gilt es zu beachten, dass die im Rahmen eines Immobilienerwerbs oft zu erneuernden Bodenbeläge und Malerarbeiten für Banken eher als Renovierung zählen und teilweise nicht als wertsteigernd angesehen werden. Im besten Fall planen Sie hierfür einen Teil Ihres Eigenkapitals ein.

Was zählt alles zu Modernisierung?

Ein neuer Außenanstrich oder der Austausch von Fallrohren fallen unter die Kategorie Instandhaltung. Wer in einer Eigentumswohnung mit entsprechender Eigentümergemeinschaft lebt, bildet dafür in der Regel über das monatliche Hausgeld notwendige Rücklagen. Im klassischen Ein- oder Zweifamilienhaus müssen die Eigentümer selbst für Rücklagen sorgen.
Führen Sie dagegen Maßnahmen im Rahmen einer Modernisierung durch, gibt es unter gewissen Voraussetzungen Förderungen oder Zuschüsse. Die sollte man kennen, denn eine Modernisierung kann ganz schön ins Geld gehen. Es gibt deshalb staatliche Förderprogramme, die vor allem auf folgende Ziele ausgerichtet sind:
  • energetische Sanierung
    Typische Modernisierungsarbeiten sind die Dämmung des Daches oder der Außenwände, der Austausch der Heizung, neue Fenster oder Türen oder die Installation einer Solaranlage. Dabei werden Gebäudeteile verbessert oder ausgetauscht. Das ist auch relevant, weil der Gesetzgeber mit Blick auf die Klimaziele 2030 einen gewissen energetischen Standard fordert. Dieser war bis Ende 2020 durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) geregelt, seit 2021 gilt das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das energetische Anforderungen an beheizte oder klimatisierte Gebäude festlegt.
  • altersgerechtes Wohnen
    Der Umbau zur barrierefreien Immobilie schafft einen großen Mehrwert. Auf persönlicher Ebene für die Menschen, die in so einer Wohnung leben, aber auch mit Blick auf den Wert der Immobilie. Das Statistische Bundesamt hat für das Jahr 2019 ermittelt, dass nur 2 % aller Wohnungen und Einfamilienhäuser in Deutschland annähernd barrierefrei waren. Dabei altert die Gesellschaft zunehmend – 2040 könnte jeder vierte Deutsche über 67 Jahre alt sein.

Wann ist Modernisieren sinnvoll?

Energetisch Sanieren und Sparen

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Für eine Modernisierung gibt es vier starke Argumente: die Verbesserung der Wohnqualität, die Pflege des Gebäudes, den Werterhalt und die Wertsteigerung. Bisweilen ist die Investition unaufschiebbar, weil beispielsweise die Ölheizung ausgetauscht werden muss oder weil durch einen altersgerechten Umbau das Haus auch noch im hohen Alter selbst bewohnt werden kann. Letztlich ist gerade eine energetische Modernisierung auch eine Rechenaufgabe. Wer sich zum Austausch der Heizungstechnik entschließt, für den amortisieren sich die Maßnahmen in der Regel nach einigen Jahren durch Energiekosteneinsparungen von bis zu 35 %.
Das zeigt, eine umfassende Modernisierung von Hauskonstruktion und Haustechnik lohnt sich, muss aber auch gut geplant und durchdacht sein. Denn jede Maßnahme ist auch ein Eingriff in das System Haus und deshalb sollte hier unbedingt auf die Expertise von Fachleuten zurückgegriffen werden, die auch das Alter und den Zustand des gesamten Gebäudes im Blick haben – und Ihre Pläne mit der Immobilie. Anschließend können Sie die möglichen Maßnahmen mit Hilfe der Interhyp-Expertinnen und -Experten, die sich mit den Förderungen und Zuschüsse auskennen, gegenrechnen.

Nach wievielen Jahren fallen Modernisierungsmaßnahmen an?

Zur langfristigen Planung ist es gut, sich vor Augen zu halten, wie lange zentrale Bestandteile von Gebäuden in der Regel halten, und ab wann eine Erneuerung angebracht sein könnte. Letztlich hängt der Zustand nicht nur am Alter, sondern auch an der Beschaffenheit der verwendeten Baustoffe sowie der Intensität der Nutzung.
So weit kann die übliche Nutzungsdauer variieren:
  • Heizungsanlagen: 20 bis 30 Jahre
  • Wasserleitungen: 25 bis 40 Jahre
  • Sanitäranlagen: 15 bis 40 Jahre
  • Elektroinstallationen: 20 bis 50 Jahre
  • Fenster: 20 bis 30 Jahre
  • Türen: 10 bis 50 Jahre
  • Haustür: 10 bis 30 Jahre
  • Fassadendämmung: 30 bis 40 Jahre
  • Dach: 30 bis 50 Jahre
  • Kellerdämmung: 30 bis 40 Jahre
  • Lüftungsgeräte: 15 bis 20 Jahre

Was kostet Modernisieren?

Wie teuer eine Modernisierung ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn der Aufwand ist bei jeder Immobilie anders einzuschätzen. Deshalb müssen die Maßnahmen gut geplant werden, damit Sie sich bereits im Vorfeld einen guten Überblick über die Kosten verschaffen können.
Dach: Die Sanierung des Dachs, also neue Eindeckung samt Lattung: ca. 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter, eine neue Dämmung kann sich zwischen 20 und 150 Euro pro Quadratmeter belaufen.
Fassade: Wer seine Fassade saniert, wird meist auch eine neue Dämmung einplanen, um die Klimabilanz zu verbessern. Die Kosten dafür liegen bei 15 bis 250 Euro pro Quadratmeter.
Heizung: Öl- und Gasheizungen müssen ausgetauscht werden, wenn sie älter als 30 Jahre sind und es sich nicht um Niedertemperatur- oder Brennwertkessel oder Kessel mit Nennleistungen < 4 kWh oder > 400 kWh handelt. Diese Pflicht entfällt für Ein- oder Zweifamilienhäuser, die sich bereits vor dem 01.02.2002 im selbstbewohnten Eigentum befunden haben. Bei einem Austausch ist zu beachten, dass je nach Stand der Wärmeplanung in der jeweiligen Kommune ab frühestens 2024 die neue Heizung zu mindestens 65 % mit erneuerbarer Energie betrieben werden muss. Die reinen Anschaffungskosten liegen zwischen 10.000 bis 30.000 Euro.
Photovoltaik: Solarzellen auf dem Dach wandeln Sonnenenergie in Strom um, der sich im Haushalt nutzen lässt. Damit das funktioniert, sind zahlreiche Module nötig und so variieren die Preise. Bei einem Einfamilienhaus liegt eine Anlage mit Solarstromspeicher bei ca. 8.000 bis 13.000 Euro.

Energetische Modernisierung

Pelletheizung
Die Kosten für Öl, Gas und Strom werden in den kommenden Jahren eher steigen als fallen. Das führt zu einer erheblichen Mehrbelastung bei den Nebenkosten. Wer eine Immobilie besitzt, sollte deshalb erwägen, das Gebäude energetisch zu sanieren und so langfristig die Energiekosten zu senken. Damit erhalten Sie nicht nur den Wert, sondern können ihn sogar steigern.

Eine optimale Wärmedämmung, zeitgemäße Heizungssysteme und die Einbeziehung erneuerbarer Energien spielen dabei eine zentrale Rolle. Energieberatungsexpertinnen und -experten können die größten Schwachstellen an Ihrer Immobilie aufzeigen. Je nachdem, wie groß der Wärmeverlust an den einzelnen Gebäudeteilen ist, kann der Aufwand für die Modernisierung zwar sehr groß, langfristig durch die eingesparten Energiekosten, dennoch lohnend sein. Hier kommen die Dämmung der Außenwände, Kellerdecken oder des Dachgeschosses in Frage, aber auch eine Erneuerung der Fenster und Türen.

Neue Regeln durch das Gebäudeenergiegesetz

Ende 2020 wurde die Energieeinsparverordnung (EnEV) durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) abgelöst und legt energetische Anforderungen für Modernisierungen fest. Das Gesetz enthält Vorgaben zur Heizungs- und Klimatechnik sowie zum Wärmedämmstandard und Hitzeschutz von Gebäuden. Zudem kommen auf Eigentümer und Eigentümerinnen von Bestandsgebäuden bestimmte Nachrüst- und Austauschpflichten zu.

Austausch- und Nachrüstverpflichtungen

Für alle Mehrfamilienhäuser gelten bestimmte Austausch- und Nachrüstverpflichtungen, unabhängig von einer geplanten Sanierung. Sollten Sie seit Februar 2002 selbst in dem Ein- und Zweifamilienhaus wohnen, sind Sie von dieser Verpflichtung ausgenommen. Wer eine Bestandsimmobilie erwirbt, muss den Pflichten binnen zwei Jahren nachkommen. Dazu zählen:
  • Austausch der Öl- oder Gasheizkessel, wenn sie älter als 30 Jahre sind und es sich nicht um Niedertemperatur- oder Brennwertkessel oder Kessel mit Nennleistungen < 4 kWh oder > 400 kWh handelt. Bei einem Austausch ist zu beachten, dass je nach Stand der Wärmeplanung in der jeweiligen Kommune ab frühestens 2024 die neue Heizung zu mindestens 65 % mit erneuerbarer Energie betrieben werden muss
  • Dämmung neuer Heizungs- und Warmwasserrohre in unbeheizten Räumen
  • Dämmung der obersten Geschossdecken zu unbeheizten Dachräumen ("Mindestwärmeschutz" in der Regel vier Zentimeter Wärmedämmung)

CO2-Steuer

Seit Jahresbeginn 2021 gilt in Deutschland ein Preis für CO2-Emissionen, der im Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) geregelt ist. 2023 beträgt die CO2-Steuer auf Öl und Gas 30 Euro pro Tonne CO2. Je höher die CO2-Erzeugung beispielsweise durchs Heizen ist, desto höher sind folglich die Kosten. Die CO2-Steuer wird bis 2025 stetig angehoben, dann wird der Preis für eine Tonne CO2 bei 55 bis 65 Euro liegen.
Im Gegenzug können energetische Sanierungsmaßnahmen nun auch steuerlich abgeschrieben werden und Zuschüsse sowie Förderungen wurden teilweise erhöht, um die Modernisierung attraktiver zu machen – und um damit letztlich den CO2-Ausstoß zu verringern.

Energieausweis ist Pflicht

Ein Energieausweis ist Pflicht, wenn Sie Ihre Immobilie vermieten oder verkaufen wollen. Der Energieausweis gibt Auskunft:
  • wieviel Energie in einem Gebäude gebraucht wird
  • über den energetischen Zustand des Gebäudes
  • erhöht die Vergleichbarkeit mit anderen Immobilien hinsichtlich des Energieverbrauchs
  • gibt eine kurzgefasste Empfehlung zur energiesparenden Modernisierung beziehungsweise Sanierung
2014 ausgestellte Energieausweise stufen Wohngebäude in Effizienzklassen. Die Farbskala reicht von A+ bis H, wobei die Klassen A und B – je nach Gebäudetyp – über den Neubaustandard hinausgehen. Von Mai 2021 an gelten neue Regeln für Energieausweise von Wohngebäuden, die verkauft oder neu vermietet werden. Die Neuregelung des GEG bauen dabei auf die Vorschriften der EnEV 2014 auf. Die ab dem Stichtag 2021 ausgestellten Nachweise müssen zusätzlich Angaben zur Höhe der Treibhausgas (CO2)-Emissionen machen. Laut Expertenmeinung empfiehlt sich, die Ausstellung des Energieausweises mit einer Energieberatung zu verknüpfen. So erhalten Sie einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Diese Maßnahme wird mit bis 80 % gefördert.

Verbrauchsausweis oder Bedarfsausweis?

Sie können zwischen einem Verbrauchs- und dem teureren Bedarfsausweis wählen. Bei Bestandsgebäuden reicht in vielen Fällen der Verbrauchsausweis. Die Dokumente sind zehn Jahre lang gültig und werden von Gebäudeenergieberaterinnen und -Beratern und andere Fachleuten ausgestellt (§ 88 des GEG).

Bedarfsbasierter Energieausweis

Der bedarfsbasierte Energieausweis setzt eine technische Analyse der Bausubstanz und Heizungsanlage voraus. Die Immobilie wird dabei nutzerunabhängig bewertet, woraus entsprechende Modernisierungsempfehlungen abgeleitet werden können.

Verbrauchsbasierter Energieausweis

Der verbrauchsbasierte Energieausweis ist die günstigere Variante und stützt sich auf die letzten drei Heizkostenabrechnungen. Er ist damit stark vom Nutzerverhalten der Bewohnenden im beurteilten Zeitraum abhängig. Der energetische Zustand der Bausubstanz wird nicht analysiert. Die Aussagekraft ist dadurch nur bedingt gegeben.

Wer stellt den Energieausweis aus?

Steht eine energetische Modernisierung an und wollen Sie Fördergelder beantragen, muss das Dokument von einer Energieeffizienzberaterin oder einem Energieeffizienzberater ausgestellt werden. Die sind in den Bereichen Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurswesen, Bautechnik oder als Gebäudeenergieberatende im Handwerk zu finden.
Eine Liste der aktuellen Aussteller des Energieausweises hat die die Deutsche Energie-Agenur (dena) zusammengestellt.

Altersgerechtes Wohnen

Wir werden immer älter, und auch in den kommenden Jahrzehnten wird sich die Lebenserwartung in Deutschland weiter erhöhen. Dadurch ändern sich die Anforderungen an den Wohnraum und das Wohnumfeld für ein länger unabhängiges und selbstbestimmtes Leben. Deshalb sollten sich vor allem Hausbesitzer, die ihre Immobilie im Alter selbst nutzen wollen, frühzeitig um eine altersgerechte Modernisierung kümmern.
Laut Bundesbauministerium ist der Barriereabbau in Wohnungen, Wohngebäuden sowie im Wohnumfeld deshalb dringend geboten, um den geänderten Anforderungen und Wohnbedürfnissen älterer Menschen zu genügen. Zu den Hindernissen gehören im Alltag Treppenstufen, Schwellen in der Wohnung, zu geringe Bewegungsflächen, zu enge Türen oder Nutzungseinschränkungen im Bad. Im Bestand ist eine Barrierefreiheit oft gar nicht vollständig herzustellen, durch bauliche Anpassungen können aber Barrieren abgebaut werden.

Mindestanforderungen im KfW-Programm "Altersgerecht Umbauen"

Für einen nachhaltig altersgerechten Umbau gibt es einheitliche baulich-technische Standards. Die technischen Mindestanforderungen orientieren sich an der DIN 18040 Teil 2 für barrierefreies Bauen im Neubau. Sie wurden an die Besonderheiten von Bestandsgebäuden angepasst. Dazu gehören Raumgrößen, die Verbreiterung von Türdurchgängen, der Abbau von Schwellen oder Angaben zu Sanitäranlagen.

KfW-Kredit, Fördermittel und Zuschüsse

Für die Modernisierung des Eigenheims gibt es Fördermittel von der KfW-Bank. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten, die teils miteinander kombinierbar sind. Hier ein Überblick.

KfW-Kredit

Photovoltaik auf Dächern
Ob energetische Sanierung oder Barrierefreiheit: Viele Projekte rund um das eigene Zuhause werden von der KfW gefördert. Das ist deshalb sehr interessant, weil die staatlich geförderten KfW-Darlehen dank günstiger Zinsen die finanzielle Belastung bei der Modernisierung Ihrer Immobilie erheblich senken können. Die Darlehenszinsen der KfW-Programme liegen in der Regel deutlich unterhalb der Marktzinsen. Der Schwerpunkt der Förderung liegt auf der Energieeffizienz. Gefördert werden aber auch andere Renovierungs- und Modernisierungsvorhaben, vor allem wenn sie dem altersgerechten Wohnen dienen. Die Darlehen werden nicht direkt vergeben, sondern über durchleitende Kreditinstitute. Diese Institute arbeiten mit Interhyp zusammen. Deshalb können Sie ein KfW-Darlehen problemlos bei uns beantragen. Das ist auch deshalb interessant, weil Interhyp einen Überblick hat, welche Kreditinstitute noch zusätzlich Zinsrabatte auf KfW-Darlehen bieten.

BAFA-Zuschuss

Wer keinen KfW-Kredit benötigt, für den könnten die Zuschüsse des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) interessant sein. Diese Förderung ist ebenfalls Teil der seit 2021 in der Bundesförderung für effiziente Gebäude, BEG, gebündelten Förderungen. Die BAFA-Zuschüsse beziehen sich auf Einzelmaßnahmen wie den Austausch der Ölheizung oder eine neue Dämmung zur energetischen Gebäudesanierung.
Dieses Geld muss nicht zurückgezahlt werden. Allerdings ist die Förderung an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Um den Zuschuss zu erhalten, müssen für die einzelnen Maßnahmen mindestens 2.000 Euro investiert werden. Die Förderung beträgt in der Regel 15 % der förderfähigen Kosten. Die förderfähigen Ausgaben sind gedeckelt auf 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr – zusätzlich förderfähiger Kosten für einen Heizungstausch sind grundsätzlich jährlich also 90.000 Euro Zuschuss möglich. Wer sich zum Austausch der Heizungstechnik entschließt, für den amortisieren sich die Maßnahmen in der Regel nach einigen Jahren durch Energiekosteneinsparungen von bis zu 35 %. Lassen Sie vorab einen individuellen Sanierungsfahrplan durch einen Energieeffizienz-Experten erstellen, erhalten Sie auf alle förderfähigen Modernisierungsmaßnahmen (ausgenommen Austausch Anlagen zur Wärmeerzeugung) zusätzliche 5% Förderung.

Regionale Förderprogramme

Sie können auch mehrere Programme kombinieren, um die öffentlichen Fördermittel bestmöglich auszunutzen. Dazu gehören auch die speziellen Förderprogramme der Bundesländer. Die Länderprogramme sind in vielen Fällen an Einkommensgrenzen gebunden. Zusätzlich gibt es vielerorts weitere lokale Förderungen von Kommunen, Kreisen oder Energieversorgern.
Hinweis: Eine Kombination von KfW-Kredit und BAFA-Zuschuss ist nicht möglich.

Welcher Kredit ist für welche Maßnahme sinnvoll?

Um die Kosten für eine Sanierung oder eine Modernisierungsmaßnahme zu decken, stehen verschiedene Darlehen und Kredite zur Auswahl. Dabei entscheiden Art und Umfang der Vorhaben, welcher Kredit der passende für Ihre Situation ist. Hier empfiehlt sich eine Beratung, um im Detail herauszufinden, welcher Kredit sich für Sie rechnet. Sie können zwischen folgenden Varianten wählen:

Baufinanzierung als Modernisierungskredit

Mit einer klassischen Baufinanzierung können Sie auch die Sanierung und Modernisierung einer bereits in Ihrem Besitz stehenden Immobilie finanzieren. Voraussetzung ist, dass diese bereits ganz oder zumindest zu einem großen Teil abbezahlt ist und die erforderliche Bonität besteht. Empfehlenswert ist eine Baufinanzierung als Modernisierungsdarlehen ab einer Darlehenssumme von 35.000 Euro.

Die Vor- und Nachteile auf einen Blick

günstige Zinsen
hohe Planungssicherheit. Denn beim klassischen Annuitätendarlehen zur Baufinanzierung ist die monatliche Belastung gleichbleibend hoch.
Sondertilgung möglich, wenn vertraglich vereinbart
Eintragung des Darlehens ins Grundbuch
zusätzliche Kosten für Notar und Grundbuchamt

Konsumentenkredite als Modernisierungsdarlehen

Gerade wenn es sich um kleinere Umbauten handelt und vielleicht auch noch andere Wünsche erfüllt werden sollen, die nicht direkt mit der Modernisierung zu tun haben, dürfte ein normaler Verbraucherkredit interessant sein. Typische Darlehenssummen liegen hier zwischen 5.000 und 50.000 Euro. Aufgrund der höheren Zinsen bei einem Konsumentenkredit ist ab Summe 35.000 Euro ein Vergleich mit einer klassischen Baufinanzierung ratsam.
Hintergrund: Viele Banken haben ihre Mindestsummen für Baufinanzierungen auf 50.000 Euro oder mehr angehoben und so ist die Auswahl ab 35.000 Euro teilweise doch sehr begrenzt und führt nicht unbedingt zu besten Konditionen bei der Baufinanzierung.

Die Vor- und Nachteile auf einen Blick

unbürokratische Antragstellung
bereits für kleine Summen möglich
nicht zweckgebunden
keine Eintragung ins Grundbuch und damit keine Zusatzkosten für Grundbuchamt und Notar
auch für Mieter möglich
Schuldenfreiheit am Ende der Laufzeit
Möglichkeiten zur Sondertilgung
bei entsprechendem Einkommen und guter Bonität auch noch bei belasteter Immobilie möglich
höhere Zinsen als bei einer Baufinanzierung
Um herauszufinden, welcher Kredit sich für Sie rechnet, können Sie verschiedene Angebote der Banken vergleichen. Hier verschafft Ihnen der kostenlose Konsumentenkreditrechner der Interhyp einen Überblick über den für Sie günstigsten Zinssatz. Denn bei Konsumentenkrediten schwanken die angebotenen Zinsen je nach Bank. Abweichungen von 3 % und mehr sind keine Seltenheit.

KfW-Tilgungszuschüsse - Geldgeschenk vom Staat zu schnelleren Entschuldung

Um die selbst gesetzten Ziele zum Klimaschutz zu erreichen, unterstützt der Staat die Modernisierung und Sanierung von Bestandsimmobilien. Will die EU bis 2050 klimaneutral sein, hat sich Deutschland das Jahr 2045 zum Ziel gesetzt. Wichtiger Baustein sind dabei die Gebäude. Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW, stehen Eigenheimbesitzern unter gewissen Voraussetzungen verschiedene staatlich geförderte Modernisierungskredite zur Verfügung.

Die Vorteile und Einschränkungen auf einen Blick

günstige Zinsen
lange Zinsbindungsfrist bis zu 10 Jahre
erste Jahre auf Wunsch tilgungsfrei
Tilgungszuschuss
keine Altersbegrenzung bei Maßnahmen zum Umbau für mehr Barrierefreiheit oder zum Schutz gegen Einbruch
Die KfW stellt Anforderungen an die Ausführung der Arbeiten. Es müssen durch die Modernisierungsarbeiten bestimmte Mindestwerte erreicht werden, die von der KfW selbst definiert sind. Daher ist es empfehlenswert, zertifizierte Fachleute mit einzubeziehen, was zum Teil aber ebenfalls gefördert wird.
Die verschiedenen KfW-Modernisierungsdarlehen können Sie folgendermaßen nutzen:
  • energetische Modernisierung: Hier können Sie zum Beispiel den KfW-Kredit 261 nutzen. Voraussetzung dafür ist, dass Sie eine Komplettsanierung Ihrer Immobilie zum Effizienzhaus-Stufe 85 oder besser durchführen. Dabei sind je nach Stufe bis 120.000 Euro als Kredit möglich. Erfüllt Ihre Immobilie sogar die Kriterien für eine Erneuerbare-Energien-Klasse steigt der maximale Kreditbetrag auf 150.000 Euro je Wohneinheit.
  • Modernisierung im Innenbereich: Hier greift das Programm "Altersgerecht Umbauen" (KfW-Kredit 159). Der Kredit in Höhe von 50.000 Euro deckt die Finanzierung dieses Postens komplett ab.
  • Photovoltaik: Die Anlage finanzieren Sie über das Programm "Erneuerbare Energien - Standard" (KfW-Kredit 270 ) zu 100 %. Bei einer Zinsbindung von zehn Jahren und drei Jahren tilgungsfreier Zeit beträgt der effektive Jahreszins derzeit durchschnittlich 4,75 %. Die Zinsbindungsfrist kann auf Wunsch 20 Jahre betragen.
Mit Nachweis zur Erreichung eines Energieeffizienz-Standards Ihr gesamten Immobilie gemäß KfW, erhalten Sie einen Tilgungszuschuss, der auf den hierfür bewilligten Kreditbetrag gewährt wird. Die Höhe des Tilgungszuschusses berechnet sich aus der Höhe des jeweiligen Fördersatzes unter Bezugnahme auf den für diesen Fördersatz gewährten Kreditbetrag. Auf jeden Fall verringert sich dadurch die von Ihnen zurückzuzahlende Darlehenssumme. In Verbindung mit attraktiven Zinsen stellen die Modernisierungsdarlehen der KfW eine beachtenswerte Alternative und eine ideale Ergänzung zur klassischen Baufinanzierung der Banken dar.

KfW-Modernisierungsdarlehen mit Baufinanzierung kombinieren

KfW-Modernisierungsdarlehen lassen sich mit einer klassischen Baufinanzierung oder einem normalen Kredit kombinieren. Bei der Kombination mit der Baufinanzierung ist Ihre finanzierende Bank der Ansprechpartner. Sie beantragt den entsprechenden KfW-Modernisierungskredit und Zuschüsse in Ihrem Namen. Ein Vorteil bei der Kombination einer Baufinanzierung mit einem KfW-Darlehen liegt in der tilgungsfreien Anfangsphase. Sie konzentrieren sich in den ersten Jahren nur auf die Tilgung der meist etwas teureren Baufinanzierung. An die KfW überweisen Sie lediglich den Zinsanteil. Während der tilgungsfreien Anfangszeit berechnet die Bank die Zinsen als Annuität. So zahlen Sie jeden Monat den gleichen Betrag und können die monatliche Belastung durch die Finanzierung genau einschätzen.
Wichtig ist hier eine gute Beratung, da viele verschiedene Programme zur Auswahl stehen und die angebotenen Zinssätze für die klassische Baufinanzierung stark schwanken. Damit Sie das auf Ihren Bedarf zugeschnittene beste Angebot erhalten, vergleichen die erfahrenen Beraterinnen und Berater von Interhyp Angebote von über 500 verschiedene Banken. So erhalten Sie immer den besten Zinssatz und die für Sie passenden Konditionen. Gleichzeitig bekommen Sie ausführliche Informationen zu den verschiedenen KfW-Modernisierungsdarlehen und weitergehenden Fördermöglichkeiten.

Modernisieren Checkliste

Hier nochmals ein Überblick, ob Modernisierung für Sie ein Thema sein könnte. Fragen Sie sich selbst:
  • Heizen Sie mit fossilen Brennstoffen?
  • Haben Fenster, Türen und Fassade schon einige Jahrzehnte lang keine Erneuerung erlebt?
  • Wollen Sie Ihre Immobilie vermieten oder verkaufen?
  • Wollen Sie eine Photovoltaikanlage aufs Dach montieren lassen? Rechnet sich das?
  • Haben Sie Umbau- oder Ausbaupläne?
  • Ist Barrierefreiheit eventuell eine Investition in die Zukunft?
  • Welche Förder- und Zuschussmöglichkeiten könnten für Sie interessant sein?

Das Wichtigste auf einen Blick

Modernisierung ist immer eine Investition in Wohnqualität und Klimaschutz. Für die Steigerung der Wohnqualität ist mit Blick auf die älter werdende Gesellschaft der altersgerechte Umbau der Wohnungen ein zentraler Baustein. Beim Punkt Klimaschutz fördert die Bundesregierung energetische Modernisierungsmaßnahmen im Bestand durch zinsgünstige KfW-Kredite und großzügige BAFA-Zuschüsse. Wer eine Immobilie besitzt, wird letztlich nicht an Verbesserungen der Energieeffizienz vorbeikommen. Es lohnt sich, die derzeit günstigen Zinsen zu nutzen. Denn die Anforderungen zum Energiesparen werden in den kommenden Jahren eher strenger werden. Das zeigt sich auch daran, dass es seit 2021 Pflicht ist, Miet- oder Kaufinteressenten einen gültigen Energieausweis vorzulegen. Dabei sollten Sie auf professionelle Unterstützung nicht verzichten. Ehe Sie eine Maßnahme angehen, sollten Sie sich von Fachleuten beraten lassen, welches Potenzial in Ihrer Immobilie steckt. Und auch bei der finanziellen Umsetzung ist Expertise empfehlenswert.

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