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EZB-Entscheid: Niedrigzinspolitik beschert Immobilienkäufern günstige Kredite

Lockere Zinspolitik und Erwartungen der Investoren haben Zinsen für Immobilienkredite zuletzt fast auf ihr Allzeittief gedrückt / Interhyp rät bei Kreditaufnahme zu Besonnenheit

publiziert am 09.03.2016
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(München, 10. März 2016) Immobilienkäufer mit Finanzierungsbedarf erfahren seit einigen Wochen, welche Auswirkungen die Rhetorik der Europäischen Zentralbank (EZB) und deren Zinspolitik haben: Die Konditionen für zehnjährige Darlehen haben fast wieder ihr Allzeittief vom April 2015 erreicht. Die aktuelle Ankündigung der EZB, den Leitzins auf null Prozent zu senken und den Einlagesatz herunterzusetzen sowie das bestehende Anleiheprogramm auszuweiten, wird voraussichtlich dazu beitragen, die Kreditzinsen insgesamt zunächst weiter niedrig zu halten. Interhyp, Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen, rät Immobilienkäufern jedoch zur Besonnenheit.

Wer Finanzierungsbedarf hat, sollte zwar die Gunst der Stunde nutzen, die Finanzierung aber umsichtig planen und wohlüberlegt kalkulieren. "Wir empfehlen Immobilienkäufern mehr denn je, das Niedrigzinsumfeld nicht allein für hohe Kreditsummen zu nutzen. Vielmehr sollten sie die Konditionsersparnis in hohe Tilgungsraten investieren", sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG. Denn bei niedrigen Zinsen dauert es mit gleicher anfänglicher Tilgung länger als bei hohen Zinsen, ein Darlehen zurückzuzahlen. Der Grund: Bei niedrigen Zinsen sinkt der Zinsanteil an der monatlichen Kreditrate nicht so schnell, daher kann der Tilgungsanteil auch nicht so schnell steigen. Goris: "Hohe Anfangstilgungen sind in Kombination mit langen Zinsbindungen und einem hohen Eigenkapitaleinsatz gute Voraussetzungen, um im Zinstief vorausschauend zu finanzieren und dem Risiko zukünftiger Zinserhöhungen zu begegnen."

Die aktuellen Entscheidungen der EZB zeigen, dass die Währungshüter gewillt sind, die Konjunktur und Inflation in Europa zu stimulieren. Sollten sich die Konjunkturdaten europaweit aufhellen, wird auch Baugeld mittel- und langfristig etwas teurer werden. Auch die Zinspolitik der amerikanischen Notenbank, die eine erste Leitzinserhöhung vorgenommen und weitere in Aussicht gestellt hat, könnte langfristig dafür sorgen, dass sich Baugeld hierzulande verteuert. Das gilt vor allem dann, wenn die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen wieder anziehen. Diese waren wegen der erwarteten EZB-Zinsschritte und der schlechten europäischen Konjunkturaussichten gefallen. Mittel- und langfristig steigende Hypothekenzinsen erwartet auch die Mehrheit der für das monatliche Bauzins-Trendbarometer von Interhyp befragten Experten von zehn deutschen Kreditinstituten.

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