Mietwohnung finden und bekommen – so klappt´s
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Mietwohnung finden und bekommen – so klappt´s

In vielen Gegenden, besonders den Ballungsgebieten, gleicht das Finden einer passenden Mietwohnung der Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Denn zum einen ist das Angebot begrenzt und zum anderen gibt es bei jeder Wohnung unzählige Mitbewerber – wer kennt nicht die Bilder von Besichtigungsschlangen, die sich mehrere Stockwerke lang schlängeln? Eine Mietwohnung zu bekommen, ist also immer ein kleines Abenteuer. Und wie bei allen Abenteuern ist es gut, sich richtig vorzubereiten.

Christina Gebauer
von Christina Gebauer  in München, aktualisiert 03.03.2023
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Wie schaut meine Traumwohnung aus?

Eine Frau schaut im Internet nach ihrer Traumwohnung
Meist macht es relativ wenig Sinn, sich auf alle möglichen Wohnungen zu bewerben – besser ist es, möglichst genau zu wissen, was man eigentlich genau sucht: Welche Größe, welche Lage, was für eine Ausstattung ist wichtig? Und natürlich auch die Kosten: Welche monatliche Miete inklusive Nebenkosten kann ich mir leisten? Dabei sollte man auch überdenken, wie lange man die Wohnung voraussichtlich nutzen möchte – eher kurz, ein paar Jahre oder soll sie für sehr lange dienen? Hat man alle Fragen beantwortet, hat man auch ein recht gutes Anforderungsprofil. Damit begibt man sich nun auf die Wohnungssuche. Es ist gut zu wissen, dass im Frühling und Herbst die meisten Angebote gibt, im Winter ist die Auswahl geringer. Bei den Kanälen der Suche sollte man ruhig breit streuen: Mund-Mund-Propaganda, Zettel aufhängen, Anzeigen aufgeben (online, Lokalblätter), Social- Media-Account und natürlich die entsprechenden Immobilienportale nutzen. Wenn es Ihr Budget zulässt, können Sie auch eine Belohnung von mehreren Hundert Euro ausloben. Und vor allem: beharrlich sein und Geduld mitbringen! Im Normalfall ist die Wohnungssuche kein Sprint, sondern ein Mittel- oder Langstreckenlauf.

Die beliebtesten Internetportale für Mietwohnungen

Suche mit und über Makler

Unter allen Suchkanälen ist die Suche über einen Makler durchaus erfolgversprechend. Er kennt den Markt, hat Kontakte und oftmals Wohnungen, die er vergeben kann. Wenn Sie einen Makler beauftragen, entstehen Ihnen Kosten – und zwar bei Mietvertragsabschluss, vorher nicht. Die Höhe ist frei verhandelbar, liegt aber im Schnitt bei ca. zwei Monatskaltmieten plus Mehrwertsteuer. Sie können auch zuerst ohne Makler suchen und wenn Ihnen die Zeit davonzulaufen droht oder Sie selber zu wenig Zeit für die Suche haben, einen Makler beauftragen.

Das kleine Such-ABC

  • klares Suchprofil haben
  • alle Suchkanäle aktivieren
  • beharrlich bleiben
  • schnell reagieren
  • alle Unterlagen (vollständig) fertig haben

Aufwand und Dauer der Wohnungssuche

Die Suche, speziell in Ballungsgebieten, nach einer Mietwohnung kann dauern. Nur in den seltensten Fällen ist das in zwei bis drei Wochen erledigt. Obwohl man nicht verallgemeinern kann, ist eine Dauer von mehreren Monaten keine Seltenheit. Stellen Sie sich darauf ein. Gehen Sie ebenfalls davon aus, dass Zeitaufwand, Engagement und Erfolgsaussichten in direktem Zusammenhang stehen. Heißt: Wer sich mehr kümmert, hat auch eher Erfolg. Dazu gehört, zum Beispiel, täglich nach neuen Inseraten zu schauen und möglichst schnell zu reagieren. Ihre Unterlagen für den Besichtigungstermin inklusive finanzieller Nachweise sollten Sie schon fertig haben und nicht erst zusammenstellen müssen. Die Reaktionszeit auf ein Inserat beträgt oft nur wenige Stunden und selbst für eine Zusage sollte man nicht Tage brauchen.

Wohnung bekommen – der Besichtigungstermin

Eine Frau hat einen Besichtigungstermin
Es hilft, einen Besichtigungstermin wie ein Vorstellungsgespräch zu betrachten. Dazu gehört dann auch die entsprechende Vorbereitung. Erstellen Sie am besten eine ganze Mappe mit Informationen über sich. Darin sollten sein: kurzer Lebenslauf, Foto, Anschreiben, Einkommensunterlagen/Bürgschaften, Selbstauskunft, eventuell Schufa-Auszug. Versuchen Sie einen Einzeltermin für die Besichtigung zu bekommen, Sammelbesichtigungen sind schwieriger. Ziehen Sie sich gepflegt an und seien Sie auf Fragen nach Ihrer Person vorbereitet: Was Sie arbeiten, wie lange Sie planen, in der Wohnung zu bleiben, wie Ihr Lebensstil ist. Stellen Sie im Gegenzug ebenfalls Fragen zur Wohnung. Gute und höflich vorgetragene Nachfragen zeigen Ihre Seriosität und Ihr Interesse. Bedenken Sie einfach, dass der Vermieter einen sympathischen und verlässlichen Mieter sucht, der gut mit der Immobilie umgeht. Präsentieren Sie sich als solcher.

Unser Tipp

Antworten Sie offen und ehrlich. Fragen zu Schwangerschaft, sexueller Gesinnung, politischen Einstellungen, Religion und ähnlich Persönlichem müssen Sie nicht beantworten.

Die Zeit läuft davon – was tun?

Schwer abzusehen, wie lange die Suche nach der passenden Wohnung dauert. Manchmal ist es aber zu lange – besonders wenn man aus der aktuellen Wohnung raus muss oder der Arbeitsbeginn in einer neuen Stadt ansteht. Da stellt sich die Frage, ob man schlechte Kompromisse eingeht und in eine Wohnung zieht, die man eigentlich nicht möchte, bevor man auf der Straße steht. Antwort: Nehmen Sie lieber eine Wohnung auf Zeit und suchen von dort aus weiter. Diese Wohnungen sind meist komplett möbliert und lassen sich monatsweise mieten. Die Mietkosten sind zwar oft höher, aber Sie gewinnen wertvolle Zeit, um weiterzusuchen und am Ende in Ihrer Traumwohnung zu landen.

Die Wohnung bekommen – der Mietvertrag

Eine Frau und ein Mann besprechen den Mietvertrag
Nach der Zusage steht man kurz vor dem Ziel – einzig die kleine Hürde "Mietvertrag" muss noch überwunden werden. Es ist üblich, dass der Vermieter den Mietvertrag verfasst und vorlegt. Darin sind alle Daten, Angaben, Kosten und auch die Kautionshöhe vermerkt. Die Kaution muss häufig vor Einzug hinterlegt werden. Üblich ist ein Mietkautionskonto oder Mietkautionssparbuch, das marktüblich verzinst wird. Barkautionen sind eher selten und sollten rechtlich nachweisbar dokumentiert werden. Bestandteil des Mietvertrags ist auch das Übergabeprotokoll, das bei der Wohnungsübergabe verfasst wird. Achten Sie darauf, dass Schäden und Besonderheiten darin festgehalten sind. Das deutsche Mietrecht ist relativ mieterfreundlich und verhindert einseitig nachteilige Klauseln. Trotzdem sollten Sie den Vertrag genau lesen – wichtige Hinweise zum Mietvertrag finden Sie im Artikel "Mieterfreundlicher Mietvertrag – darauf sollten Sie achten".

Viel Erfolg!

Betrachten Sie die Suche nach einer neuen Wohnung als Projekt – und gehen Sie es entsprechend strukturiert und konsequent an. Zum Erfolg benötigen Sie dann natürlich auch ein wenig Glück – wie bei so vielen Dingen. Aber: Das Glück ist meist mit den Zielstrebigen!

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