veröffentlicht am 12. Mai 2023
Das Wichtigste im Überblick
- Tiny Houses sind kleine Häuser, die meist nicht größer als 50 Quadratmeter sind.
- Es gibt drei Arten von Tiny Houses: feststehende Tiny Houses, Tiny Houses auf Rädern und Modulhäuser.
- Minihäuser sind günstiger als herkömmliche Häuser.
- In den meisten Fällen ist eine Baugenehmigung für ein Tiny House notwendig.
- Ein Tiny House kann man auch selbst bauen, handwerkliches Geschick, Motivation und ausreichend Zeit vorausgesetzt.
Tiny House Movement: die Geschichte des Wohntrends
Was ist ein Tiny House?
Grundsätzlich gibt es in Deutschland keine einheitliche Definition für den Begriff Tiny House. Im Allgemeinen versteht man darunter jedoch ein kleines Haus, das oft auf einen Anhänger gebaut ist, aber auch dies ist nicht zwingend notwendig. Bis zu welcher Quadratmeteranzahl man von einem Tiny House spricht, ist in Deutschland ebenfalls nicht festgelegt. Ein Tiny Haus, das gerne auch Minihaus, Kleinsthaus, Mikrohaus, Singlehaus oder Mikrohaus genannt wird, muss lediglich kleiner als herkömmliche Häuser sein, also bis einschließlich 100 Quadratmeter. In der Regel besitzen die meisten Minihäuser jedoch eine Wohnfläche unter 50 Quadratmeter.
Kennzeichen des Bautrends
Auch der Nachhaltigkeitsaspekt ist ein typisches Kennzeichen für Tiny Houses. Häufig werden für den Bau und die Einrichtung ökologische und recyclebare Materialien, wie Holz, verwendet. Zudem sind sie oft mit erneuerbaren Energien wie Solaranlagen am Dach ausgestattet.
Was unterscheidet ein Tiny House von herkömmlichen Häusern?
Tiny Houses sind herkömmlichen Häusern sehr ähnlich, doch gibt es ein paar grundlegende Unterschiede. So ist die Wohnfläche der meisten Minihäuser kleiner als 50 Quadratmeter, wodurch der Raum mittels multifunktionaler Möbelstücke, platzsparenden Aufbewahrungsmöglichkeiten oder cleveren Raumteilungskonzepte effizienter genutzt werden muss. Des Weiteren wird bei Mikrohäuser auf einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Bau geachtet. Ein weiterer Unterschied zu konventionellen Häuser ist die Mobilität. Oft werden Tiny Houses auf Anhänger gebaut, die leicht transportiert werden können.
Arten von Tiny Häusern
Was sind die Vorteile von Tiny Houses?
Geringe Gesamtkosten: Tiny Houses sind aufgrund ihrer kleinen Größe, günstiger als herkömmliche Häuser. Die Kosten für den Bau, die Wartung und die Energieversorgung eines Tiny Houses sind in der Regel viel geringer.
- kleinerer Finanzierungsaufwand: Da weniger Kapital als bei großen Häusern benötigt wird, sind viele Menschen in der Lage, das Geld für den Kauf oder Bau eines Tiny Houses selbst zu finanzieren, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen.
- finanzielle Freiheit: Durch die geringen Gesamtkosten haben Bewohner mehr Geld zur Verfügung und können dieses für andere Dinge ausgeben.
- kleines Grundstück reicht aus: Durch die geringe Größe, wird nur ein kleines Grundstück für das Minihaus benötigt, diese kann wiederum den Geldbeutel schonen.
- verbraucht weniger Ressourcen: Minihäuser benötigen weniger Baumaterialien und Energie als herkömmliche Häuser.
- kurze Bauzeit: Der Bau eines Tiny Houses beansprucht oftmals nur einige Wochen bis wenige Monate.
- Mobilität: Viele Tiny Houses sind auf Anhänger gebaut, wodurch schnell und einfach der Standort gewechselt werden kann. So können Bewohner neue Orte entdecken oder mit ihrem Haus in den Urlaub fahren.
- Nachhaltigkeit: Minihäuser können aufgrund ihres geringeren Energieverbrauchs, der Verwendung von erneuerbaren Energien, beispielsweise durch Montage von Solaranlagen, und der Nutzung von umweltfreundlichen Baumaterialien, den ökologischen Fußabdruck verringern.
Welche Herausforderungen bringt ein Minihaus mit sich?
- aufwändige Planung: Da der Platz nur begrenzt ist, ist Planung umso wichtiger. So müssen die Räume effizient gestaltet werden, um den begrenzten Platz optimal auszunutzen.
- begrenzter Platz: Durch den begrenzten Platz in Kleinsthäusern kann es schwierig sein, genügend Stauraum für alle Gegenstände zu finden.
- Schwierigkeiten bei Finanzierung: Bei mobilen Minihäusern, ist eine Finanzierung oft eine Herausforderung, da diese nicht fix auf einem Grundstück stehen, und so der Kredit nicht als Grundschuld ins Grundbuch eingetragen werden darf.
- Schwierigkeiten bei Versicherung: Tiny Häuser auf Rädern sind nicht im Boden verankert, wodurch keine Gebäudeversicherung abgeschlossen werden kann. Eine geeignete Versicherung zu finden und abzuschließen, kann ein sehr langwieriger Prozess sein.
- Baugenehmigung: Wenn das Minihaus auf einem Privatgrundstück abgestellt werden soll, ist eine Baugenehmigung nötig, hier können bestimmte Anforderungen und Vorschriften gelten, die erfüllt werden müssen.
- genehmigungsfähigen Abstellplatz finden: Es kann schwierig sein, einen geeigneten Platz zu finden, auf dem das mobile Tiny House abgestellt werden darf, insbesondere in Wohngebieten oder Städten.
Rechtliche Aspekte zum Thema Tiny House in Deutschland
In Deutschland gibt es allerlei Vorschriften und Regelungen, die bei der Errichtung eines Tiny Houses beachtet werden müssen. So unterliegt der Bau dem Baurecht und in den meisten Fällen wird eine Baugenehmigung benötigt. Bei mobilen Tiny Houses ist zusätzlich die Straßen- und Verkehrsordnung zu beachten, auch muss das Fahrzeug die sicherheitstechnische Auflagen erfüllen um für den Straßenverkehr zugelassen zu werden.
Wo darf man ein Tiny House bauen beziehungsweise aufstellen?
In Deutschland ist es nicht erlaubt, ein Tiny House dort abzustellen, wo es einem gefällt, es müssen Vorschriften und Bebauungspläne beachtet werden, daher kann es schwierig werden, einen geeigneten Stellplatz zu finden. Je nach Nutzung des Kleinhauses ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten:
- dauerhaft auf Privatgrundstück: Wer einen Hauptwohnsitz in seinem Minihaus hat und dauerhaft dort leben möchte, benötigt ein Grundstück, welches erschlossen ist und laut Bauverordnung dem Wohnen zugelassen ist. Hier gibt es örtliche Bebauungspläne oder Ortsgestaltungssatzungen, die eingehalten werden müssen, um eine Baugenehmigung zu erhalten. Oft sind diese Vorgaben schwierig für Tiny House Besitzer zu erfüllen.
- dauerhaft in Tiny House Siedlungen oder Campingplätzen: Es gibt inzwischen deutschlandweit einige Tiny House Siedlungen und Communities, in denen mehrere Tiny Houses auf einem Grundstück stehen dürfen. Auch auf manchen Campingplätzen ist das dauerhafte wohnen erlaubt, hier ist keine Baugenehmigung notwendig. Jedoch darf laut Landesverordnung das Tiny House maximal 50 Quadratmeter groß sein und nicht höher als 3,50 Meter sein.
- gelegentlich als Ferien- oder Wochenendhaus: Wenn das Tiny House nur gelegentlich als Wochenendhaus oder Ferienhaus genutzt wird, besteht die Möglichkeit, das Häuschen auf einem Grundstück in einem "Sondergebiet, das der Erholung dient" aufstellen. Das Besondere an den Gebieten ist, dass sie oft inmitten der Natur liegen und so von Ruhe umgeben sind. Es gibt auch hier einige Voraussetzungen, wie etwa, dass das Grundstück erschlossen ist.
- mobile Tiny Houses als Wohnwagen: Wenn das Minihaus auf Rädern nur dazu verwendet wird, um in den Urlaub zu fahren, gilt es als Fahrzeug und muss bei Nicht-Nutzung einen geeigneten Stellplatz besitzen. Dies kann entweder auf dem eigenen Grundstück sein, oder, wenn dies nicht erlaubt ist, auf einem separaten Parkplatz, der den örtlichen Stellplatzverordnungen entspricht. Eine einfache Lösung ist auch das Unterstellen auf Campingplätzen.
Tipp

Baugenehmigung
Wer ein Tiny House dauerhaft bewohnen möchte und auf einem Grundstück abstellt, benötigt eine Baugenehmigung. Um diese zu erhalten, muss das Tiny House den Anforderungen des örtlichen Bebauungsplans entsprechen, was oft nicht der Fall ist. In einem Sondergebiet oder in "Gebieten zur Entwicklung der Wohnnutzung" gibt es höhere Chancen, eine Genehmigung für ein Tiny House zu erhalten, da dort weniger Einschränkungen herrschen.
Gut zu wissen
Rechtliche Anforderungen bei dauerhaftem Wohnsitz
Um in Deutschland dauerhaft in ein Tiny House wohnen zu dürfen, gibt es im Baurecht gewisse Mindestanforderungen an ein Gebäude, die erfüllt werden müssen. Diese sind in den Landesbauordnungen (LBO) festgehalten, und können daher je nach Region unterschiedlich aussehen, jedoch gilt den meisten Bundesländern:
- Im Tiny House müssen sowohl eine Küche als auch ein Bad vorhanden sein.
- Aufenthaltsräume müssen mindestens 2,40 Meter hoch sein. Wobei in einigen Bundesländer Ausnahmen gelten.
- Bäder und Toiletten müssen entweder ein Fenster besitzen oder über eine wirksame Lüftung verfügen.
- Bei Tiny Houses aus Holz kann eine Blitzschutzanlage notwendig sein.
- Treppen, Türen, Fenster und Fluchtwege unterliegen den Bestimmungen der Landesbauordnung.
Tiny House kaufen: was kostet ein Minihaus?
Wer ein wenig Geld sparen möchte und ein handwerkliches Geschick besitzt, empfiehtl sich der Kauf von einem Fertigbausatz, diese sind bereits ab circa 10.000 Euro erhältlich. Im Unterschied zu bezugsfertigen Tiny Häusern, werden hier die einzelnen Teile vom Unternehmen geliefert und müssen dann selbst zusammengebaut werden.
Tipp

Tiny House bauen: Grundsätzliches Vorgehen
Ein Tiny Houe auf Rädern zu bauen, ist zwar leichter und übersehbarer als der Hausbau eines herkömmlichen Hauses, trotzdem sollte der Bauprozess nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Das Bauen erfordert nicht nur eine sorgfältige Planung auch genügend Zeit und Motivation müssen vorhanden sein. Ein grober Überblick, wie Sie beim Hausbau vorgehen:
Tipp

Tiny House mieten: diese Optionen gibt es
- Tiny House Hotels: Es gibt mittlerweile viele Hotels und Ferienanlagen, die Tiny Houses als Übernachtungsmöglichkeit anbieten. Diese Unterkünfte sind in der Regel voll ausgestattet, oft gibt es auch Gemeinschaftsräume.
- Airbnb: Viele Privatpersonen vermieten ihre Tiny Houses über Plattformen wie Airbnb. Das Angebot ist groß: von einfachen, mobilen Tiny Houses bis hin zu luxuriösen, feststehenden Minihäusern.
- Glamping auf Campingplätzen: Anstatt wie gewohnt in einem herkömmlichen Zelt zu schlafen, gibt es bereits einige Campingplätze, die eine luxuriösere Alternative anbieten: das Übernachten in Tiny Houses.
- Tiny House Siedlungen: Einige Tiny House Gemeinschaften bieten auch die Möglichkeit, Tiny Houses zu mieten.
- Hersteller: Einige Unternehmen, die Tiny Houses bauen, bieten auch die Möglichkeit auf Probe in den besagten Häuschen zu wohnen. Dies kann eine gute Option sein, um herauszufinden, welches Art von Tiny House zu einem passt, bevor man sich für einen Kauf entscheidet.
Häufige Fragen zum Tiny House
Was ist ein Tiny House?
Ein Tiny House ist ein kleines Haus, das meist nicht mehr als 50 Quadratmeter umfasst. Oft wird für den Begriff „Tiny House“ die mobile Variante genutzt. Diese sind auf Anhänger gebaut und können so leicht von einem zu anderen Ort zu transportieren werden.
Was ist ein Tiny House?
Was kostet ein Tiny House?
Der Preis eines Tiny Houses ist unter anderem von der Größe, dem verwendeten Material und der Ausstattung abhängig, jedoch zahlt man im Durchschnitt 2.300 Euro pro Quadratmeter. Somit kostet ein Tiny House in der Regel bei einer Größe von 8 und 50 Quadratmeter zwischen 18.400 und 115.000 Euro.
Was kostet ein Tiny House?
Sind Tiny Häuser in Deutschland erlaubt?
In Deutschland darf man in Tiny Houses wohnen, jedoch gelten bestimmte Vorschriften und Regelungen, insbesondere, wenn Sie dauerhaft im Tiny House leben möchten.
Sind Tiny Häuser in Deutschland erlaubt?
Ist ein Tiny House ganzjährig bewohnbar?
Ein Tiny Haus, kann das ganze Jahr über bewohnt werden, essenziell hierfür ist eine gute Dämmung und ein funktionierendes Heizsystem.
Ist ein Tiny House das ganzjährig bewohnbar?
Darf man dauerhaft in einem Tiny House leben?
Unter bestimmten Voraussetzungen darf man in Deutschland in einem Tiny House dauerhaft leben, meist ist hierfür eine Baugenehmigung notwendig.
Darf man dauerhaft in einem Tiny House leben?
Wie groß darf ein Tiny House in Deutschland sein?
In Deutschland gibt es keine gesetzliche Bestimmung, wie groß ein feststehendes Tiny House sein darf, meist umfasst es jedoch nicht mehr als 50 Quadratmeter. Mit dem Besitz eines Führerschein B darf das mobile Tiny House maximal 2,55 Meter breit und 4 Meter hoch sein und inklusive Fahrzeug höchstens 3,5 Tonnen wiegen.
Wie groß darf ein Tiny House in Deutschland sein?
Wo darf man ein Tiny House in Deutschland aufstellen?
In Deutschland darf ein Tiny House in der Regel nur auf einem Baugrundstück aufgestellt werden, für das eine entsprechende Baugenehmigung vorliegt. Auch Campingplätze bieten oftmals eine Option, sofern das (dauerhafte) wohnen dort erlaubt ist. Bei mobilen Tiny Houses ist ein Stellplatz notwendig.
Wo darf man ein Tiny House in Deutschland aufstellen?
Wo kann man in einem Tiny House leben?
Es gibt verschiedene Optionen, je nach Nutzung des Tiny Houses, besteht die Möglichkeit, auf seinem eigenen Grundstück, in Tiny House Siedlungen oder auf Campingplätzen zu leben.
Wo kann man in einem Tiny House leben?
Kann man Tiny Häuser mieten?
Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, nur ein paar Tage in einem Tiny House zu verbringen. Hotels, Campingplätze aber auch diverse Tiny House Hersteller bieten die Option, Tiny Houses für eine begrenzte Zeit zu mieten.
Kann man Tiny Häuser mieten?