Conceptual Living - mehrfunktionale Räume
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Was ist Conceptual Living? Multifunktionales Wohnen für mehr Flexibilität

Multifunktionale Räume helfen bei Platzmangel in der Wohnung. Bei der Planung sollte man auf individuelle Bedürfnisse und räumliche Bedingungen achten. Auch Bestandsimmobilien eignen sich für Conceptual Living. Bei der Wahl von Multifunktionsmöbeln sollte man auch auf Kriterien zum Design und der Qualität achten.

Christoph Wenner
von Christoph Wenner  in München, aktualisiert 08.11.2023
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Die Bedeutung der eigenen vier Wände wandelt sich. Ob aus Platzgründen, weil die Familie wächst, oder weil das Homeoffice gekommen ist, um zu bleiben. Es geht oft mehr darum, Räume einer festgelegten Funktion anzupassen. Längst verwischen die Grenzen unterschiedlicher Lebensbereiche. Wir zeigen, wie sich das Eigenheim multifunktional gestalten lässt und dabei ein Rückzugsort bleibt.

Was sind multifunktionale Räume?

Wohnraum eines Conceptual Living Konzepts
Vor allem in Städten wird der Wohnraum immer knapper. Wächst die Familie oder wandert der Arbeitsplatz ins Eigenheim, wäre eigentlich mehr Platz nötig. Dieses Manko lässt sich oft ausgleichen, indem der vorhandene Platz flexibel und kreativ genutzt wird – durch Multi-Räume. Das ist allgemein im Trend, zeigen Umfragen: Immerhin 47 % der deutschen Befragten würden ihre Wohnräume gern flexibler gestalten.
Beim Multifunctional Living steht die Mehrfachnutzung im Vordergrund. Denn ein Zimmer nur für Gäste ist zumindest in den Städten kaum möglich. Überhaupt sind Wohnzimmer-Esszimmer-Küche-Schlafzimmer überholte Wohnkonzepte. Beim Conceptual Living wird die Funktion des Raums der Lebenssituation angepasst. Egal ob im Mikro-Appartement oder im Haus im Grünen.

Der Klassiker ist das Gästezimmer, das auch als Büro fungiert. Nur geschieht dies beim konzeptionellen Wohnen so, dass der Charakter des Zimmers mit nur wenigen Handgriffen komplett verändert wird. Es handelt sich entweder um einen Schlaf- oder um einen Arbeitsbereich und nicht um beides auf einmal. Auch das Wohnzimmer kann seine Persönlichkeit wechseln. Mit einem System von verschiebbaren Wänden wird aus einem Wohnbereich ein separater Essbereich.

So planen Sie die vielseitige Nutzung

Conceptual Living: Ein Pärchen unterhält sich in ihrer multifunktionalen Küche.
Der Wohnraum passt sich den Lebensumständen an und nicht umgekehrt. Durch funktionale Nutzung der zur Verfügung stehenden Fläche lässt sich auch auf neue Lebenssituationen flexibel reagieren. Schließlich verändern sich Haushalte über die Zeit. Kinder kommen zur Welt und brauchen Platz zum Spielen und zum Schlafen. Oder die Arbeit verlagert sich zum Homeoffice. Wichtig ist, dass sich die Räume verändern lassen, ohne an Behaglichkeit und Wohlgefühl zu verlieren.

Bei der Planung geht es um die persönlichen Bedürfnisse und die räumlichen Voraussetzungen. Dabei ist die Zonierung des Grundrisses anhand eines Planes wichtig. In welchen Bereichen möchte man ungestört bleiben, welche können kommunikativer sein, wie zum Beispiel Küche und Wohnzimmer? Gibt es ausreichend Lichtschalter, Steckdosen oder WLAN-Empfang? Eignen sich die Positionen der Fenster und Türen für die Mehrfachnutzung? Welche Wände sind tragende Wände, welche könnten versetzt oder gar entfernt werden? Das ist zugleich eine Investition in die Zukunft. Denn eine vorausschauende Planung mit langfristig flexiblem Grundriss hilft, geänderte Anforderungen am Immobilienmarkt auch künftig bedienen zu können.

Konzeptionelles Wohnen funktioniert aber nur dann, wenn klar ist, welche Rückzugsräume es geben soll. So kann das Schlafzimmer mit Lesesessel und stylisher Leselampe ausgestattet als private Bibliothek dienen. Die Rückzugszonen bieten Entspannung. Wichtig ist auch eine klare, räumliche Trennung zwischen Arbeitsplatz und Zuhause. Wenn das Homeoffice in den offenen Wohnbereich verlegt ist, können auch schallabsorbierende Akustik-Paneele und Paravents abschirmen. Nach getaner Arbeit ist das Wohnzimmer wieder der Ort, an dem die Familie zusammenkommt.

Wie lässt sich eine Bestandsimmobilie zum Conceptual Living modernisieren?

Der Grundriss vieler Häuser aus den 1950er und 1960er Jahren passt nicht mehr zu den aktuellen Anforderungen. Steht deshalb eine größere bauliche Veränderung an, sollten Statikerinnen oder Statiker hinzugezogen werden. Sie prüfen, ob tragende Wände entfernt werden können oder Durchbrüche möglich sind. Nach einer Bestandsaufnahme und einer Bedarfsanalyse kann die Planung für einen neuen Grundriss oder für Kombinationen der Raumnutzungen starten. Wer eine so aufwendige Sanierung durchführt, sollte gleich auch die Elektroleitungen im Haus erneuern, denn heute werden mehr Steckdosen und Anschlüsse benötigt als vor 60 Jahren.

In anderen Bestandsimmobilien muss der Zuschnitt der Räume weitgehend beibehalten bleiben. Dennoch ist auch hier Multifunktion möglich. Wichtig für eine Mehrfachnutzung ist allerdings die durchgehende Barrierefreiheit, um das Möbelrücken zu erleichtern. Es lohnt sich, im Vorfeld Informationen über Fördermöglichkeiten einzuholen. Denn die Verbreiterung der Durchgänge, die Beseitigung von Schwellen oder die Modernisierung von Bad oder Küche können unter den KfW-Kredit „Altersgerecht Umbauen (KfW 159)” oder das KfW-Förderprogramm „Barriere Reduzierung (KfW 455-B)” fallen.

Welche Möbel eignen sich für multifunktionales Wohnen?

Eine Couch kann multifunktional eingesetzt werden. Auch als Bett.
Wenn Wohnzimmer, Arbeitsplatz und Terrasse oder Balkon immer mehr zu einer Einheit verschmelzen, sollten die Bereiche aufeinander abgestimmt sein. Multifunktionsmöbel punkten oft mit minimalistischen Designs. Das macht sie zeitlos. Ordnung schaffen modulare Aufbewahrungssysteme. Verschiebbare Wände dienen als Raumteiler, ein Klappbett im Gästezimmer konvertiert zum Schreibtisch. Wichtig ist, dass sich die Möbel problemlos kombinieren und verändern lassen. Dazu zählen bewegliche Elemente, die nach „Büroschluss” einfach aus dem Sichtfeld geräumt werden können. Übrigens: Auch Kindermöbel können mitwachsen. Das geht mit Korpusmöbeln, die miteinander kombiniert werden und immer neue Funktionen haben können.

Das aus der Technik bekannte Plug-and-Play-Prinzip wird also auch im Interior-Design immer wichtiger. Das bedeutet: Möbel wollen bei Bedarf schnell ab- und wieder neu montiert sein. Bei der Einrichtung sollte deshalb weder beim Design noch bei der Qualität gespart werden, immerhin handelt es sich um hybriden Wohnraum, in dem die meiste Zeit verbracht wird.

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