Welche Häuserarten gibt es?
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Haustypen: Bauweisen, Baustile und Kosten im Überblick

Die Entscheidung für einen bestimmten Haustyp ist eine höchst individuelle Sache. Neben den stilistischen Vorlieben fließen auch Platzbedarf, gewünschter Zuschnitt, ökologische Aspekte und Kostenfragen in die Entscheidung mit ein. Der Artikel zeigt die wichtigsten Haustypen mit ihren Vor- und Nachteilen im Überblick.

Verena Bloß
von Verena Bloß  in München, aktualisiert 06.05.2023
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Wie lassen sich Haustypen kategorisieren?

Ein kleines Holzhaus
Ob Wohnfläche, Baustil, Nutzungsform oder verwendete Materialien: Hausmodelle lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise kategorisieren. Wenn Sie in nächster Zeit den Traum von den eigenen vier Wänden realisieren wollen, sollten Sie sich frühzeitig mit den verschiedenen Möglichkeiten und Varianten befassen. Wichtig ist letztendlich, dass Sie sich für einen Haustyp entscheiden, der für Ihren Platzbedarf die optimalen Rahmenbedingungen bietet, bei Bauweise und Stil Ihren Vorstellungen entspricht und natürlich auch gut finanzierbar ist.

Haustypen nach Flächenbedarf

Der Kaufpreis für das Baugrundstück macht einen großen Teil der Gesamtkosten beim Bau eines Eigenheims aus. Damit wird das Eigenheim umso günstiger, je weniger Grundfläche benötigt wird. Mit Blick auf diesen Aspekt sind in erster Linie die folgenden Haustypen zu unterscheiden:
  • Freistehendes Haus. Bei einem freistehenden Haus haben Sie Abstand zu den Nachbargebäuden und den größten Freiraum bei der Gestaltung des Grundstücks. Allerdings sind hier der Flächenbedarf und somit auch der anteilige Kaufpreis für das Grundstück am höchsten.
  • Doppelhaushälfte. Hier ist das Grundstück meist kleiner und günstiger als beim freistehenden Haus, allerdings grenzt Ihr Haus auf einer Seite direkt an das Nachbarhaus an.
  • Reihenhaus. Am kostengünstigsten ist aufgrund des geringen Flächenbedarfs das Reihenhaus, bei dem Sie jedoch meist Abstriche bei der Größe des Gartens machen müssen. Überdies sind Reihenhäuser meist schmal und hoch gebaut, so dass sich der häusliche Alltag auf zwei oder drei Wohnebenen abspielt.

Geeigneter Haustyp nach Nutzen

Ein toller Ausblick sollte bei keinem Haus fehlen.
Differenzierungen des Haustyps sind auch nach dem persönlichen Bedarf bei der Nutzung möglich.

Einfamilienhaus

Die gängigste Nutzung des Eigenheims ist, dass Eltern mit ihren Kindern darin wohnen. Neben den Wohnräumen werden dann entsprechend viele Zimmer eingeplant, wobei alle Räumlichkeiten eine Nutzungseinheit bilden.

Mehrgenerationenhaus

Das Mehrgenerationenhaus besteht zumeist aus zwei Wohnungen, die jeweils von den Eltern und einem erwachsenen Kind mit seiner Familie genutzt werden. Vorteilhaft ist, dass sich beide Parteien die Baukosten teilen können – diese sind jedoch höher als beim Einfamilienhaus, weil zwei Badezimmer und Küchen benötigt werden.

Tipp: Jetzt schon an später denken

Wenn Sie Kinder haben und ein Einfamilienhaus planen, sollten Sie überlegen, ob sich der Grundriss so gestalten lässt, dass nach dem Auszug der Kinder eine Etage zu einer separaten Wohnung umgewandelt werden kann. Dann kann später einmal ein Teil des Hauses vermietet oder von der Familie eines der Kinder genutzt werden.

Wie wäre es mit einem Tiny House in jungen Jahren?
Barrierearmer Bungalow

Bei Bungalows befinden sich alle Wohnräume auf einer Ebene, ein Obergeschoss ist nicht vorhanden. Damit ist die Wohnfläche im Verhältnis zur Grundstücksgröße zwar begrenzt, doch dafür ist barrierearmes Wohnen im Alter gut realisierbar.

Tiny House für Singles und Paare

Ein neuer Trend sind Tiny Houses, die auf minimaler Wohnfläche zu vergleichsweise günstigen Baukosten ein Zuhause bieten. Geeignet ist dieser Haustyp vor allem für Singles oder Paare – mit Kindern wird es auf engstem Raum dann doch meist ungemütlich.

Haustypen: verschiedene Bauweisen und Materialien

Die allermeisten Häuser werden entweder aus Holz oder in Massivbauweise Stein auf Stein errichtet. Kommt Holz als tragendes Material zum Einsatz, kann das Haus als Fertighaus beim Hersteller vorgefertigt und innerhalb weniger Tage aufgestellt werden.

Fertighaus

Fertighäuser bestehen aus Holzbalken als tragenden Elementen, die mit Isoliermaterial ausgefacht und mit Holz- oder Gipsfaserplatten beplankt werden. Der Vorteil liegt darin, dass das Haus nach der Fertigstellung der Bodenplatte beziehungsweise des Kellers innerhalb weniger Tage komplett aufgestellt und regendicht ist. Nachteilig sind die begrenzten Freiheiten bei der Gestaltung des Grundrisses.

Welcher Haustyp sind Sie? Massivhaus?
Massivhaus

Massivbauten machen hierzulande den größten Teil der Wohnhäuser aus. Diese traditionelle Bauweise bringt im Vergleich zum Fertighaus den Vorteil, dass der Grundriss individuell auf die Wünsche des Bauherrn zugeschnitten werden kann. Allerdings ist die Bauzeit deutlich länger als beim Fertighaus.

Holzhaus

Holz ist nicht nur ein umweltfreundlicher Baustoff, sondern auch langlebig und gut zu verarbeiten. Kein Wunder also, dass Holzhäuser immer beliebter werden – nicht nur in Form von Fertighäusern in Holzständerbauweise, sondern auch als individuell geplante Wohnhäuser.

Welche nachhaltigen Haustypen gibt es?

Wohngesundheit, Ressourcenschonung und Umweltschutz: das sind die Gründe, die für den Bau eines nachhaltigen Hauses sprechen. Allerdings sind die Baukosten oft höher als bei konventionellen Häusern. Doch langfristig sprechen Werthaltigkeit und niedrige Energiekosten für das grüne Eigenheim in Form eines Öko- oder Passivhauses.

Ökohaus

Beim Ökohaus liegt der Schwerpunkt auf dem Einsatz besonders nachhaltiger und umweltfreundlicher Baumaterialien wie Holz, Lehm, Kalk oder Hanf. Auch bei Bodenbelägen, Wandputz und Farben werden ausschließlich ökologische Materialien verwendet.

Passivhaus

Während jeder Neubau schon aus baurechtlichen Gründen als Niedrigenergiehaus ausgelegt ist, gehen Eigentümer von Passivhäusern noch einen Schritt weiter: Das Gebäude soll nach Möglichkeit ohne externe Heizenergie auskommen. Dies gelingt mit einer besonders guten Wärmedämmung und einem ausgeklügelten Lüftungssystem, bei dem die entweichende Raumwärme mithilfe einer Wärmepumpe zurückgewonnen wird. In Kombination mit Photovoltaik und einer thermischen Solaranlage kann das Haus unterm Strich sogar mehr Energie erzeugen als es benötigt.

Haustypen: Welcher Baustil passt zu mir?

Welcher Hausstil passt zu Ihnen?
Bei Stilfragen scheiden sich die Geister: Während die einen klare Formen bevorzugen, lieben es andere verspielt oder sogar rustikal. Eine kleine Stilkunde:
  • Moderner Stil. Den modernen Stil kennzeichnen gerade Linien, geometrische Formen und mitunter auch der Einsatz von Metall- oder Betonelementen als Blickfang. Bekannte Vertreter dieser Bauformen sind Bauhaus-Stil und Kubushaus.
  • Landhausstil. Hier finden sich oft abgerundete Formen, verspielte Designelemente und oft auch architektonische Akzente aus Holz, etwa bei Balkongeländern. Gerne werden auch Farben und Formen bestimmter Regionen aufgegriffen, etwa bei der Toskanavilla oder beim Friesenhaus mit seinem charakteristischen Giebel.
  • Schwedenhäuser und Chalets. Beide Bauformen haben die Holzfassade als Gemeinsamkeit – beim Chalet oft in Form eines Blockhauses und beim Schwedenhaus als Bretterverschalung, die meist in typisch skandinavischen Farbtönen gestrichen ist.

Was sollten Sie bei der Wahl des Haustyps beachten?

Klar: Die Wahl des Haustyps ist eine Frage des Geschmacks – aber daneben sollten Sie weitere wichtige Faktoren in Ihre Entscheidungsfindung mit einfließen lassen. Klären Sie unter anderem die folgenden Fragen:
  • Bietet der gewählte Haustyp ausreichend Platz für die Familie?
  • Besteht je nach Bedarf die Möglichkeit, das Haus später einmal in zwei unabhängige Wohnungen aufzuteilen?
  • Ist mein Traumhaus, so wie ich es mir vorstelle, auch für mich finanzierbar?
  • Lassen sich meine architektonischen Vorstellungen und Wünsche mit den örtlichen Bauvorgaben vereinbaren?

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