Holzdecke modernisieren – darauf kommt es an
Holzdecken stehen wie Holzböden für Behaglichkeit. Sie sorgen für Wärme und Textur und machen den Raum extra wohnlich. Weil sie einige gestalterische Freiheit ermöglichen, beeinflussen Holzdecken den Charakter des Raums. Sie setzen einen Kontrast zu weißen Wänden oder werden mit einem farbigen Anstrich zum Hingucker im Raum. Eine Holzdecke bringt also einen baulichen Vorteil, weil sie die Decke klimatisch und akustisch nach oben und unten hin isoliert. Optisch hilft sie, die Proportion des Raumes zu definieren. Wie so oft kommt es auch hier auf die Dosierung an. Ein Zimmer, in dem zu viel Holz verbaut ist, wirkt vielleicht wie eine finnische Sauna. Immer aber bringt sie ein Stück Natur ins Zuhause.
Welche Arten von Holzdecken gibt es?
Holzdecke ist nicht gleich Holzdecke. Je nach Alter des Hauses finden sich unterschiedliche Arten. Eines haben alle gemeinsam: Sie vermitteln eine gemütliche Atmosphäre und fördern das gesunde Raumklima.
- Balkendecken sind in fast allen alten Häusern zu finden. Entweder sind die Holzbalken unsichtbar, teilweise sichtbar oder komplett sichtbar. Balkendecken bestehen aus einer Balkenlage und einer aufliegenden Schalung aus Holzplatten oder Brettern, die über die Balkenzwischenräume gespannt sind. Balkendecken können Stück für Stück vor Ort oder als vorgefertigte Deckenelemente angebracht werden. Wenn sie nicht durch einen Wasserschaden in Mitleidenschaft gezogen werden, sind sie sehr haltbar. Schädlinge können sich über die Jahrzehnte einnisten, dann sind aber meist nur einzelne Balken betroffen, die ausgetauscht werden können. Knarrende Dielen oder schlechter Schallschutz können Grund für eine Modernisierung der Decke sein.
- Hohlkastendecke ist die aktualisierte Variante der Balkendecke. Sie ist rippenartig aufgebaut und wird meist im Geschosswohnungsbau eingesetzt, weil sie guten Schallschutz liefert.
- Unter den Massivholzdecken sind die Brettstapeldecken seit den 1990er Jahren verbreitet. Dabei werden kostengünstige Bretter hochkant fest miteinander verbunden. Die industriell vorgefertigten Decken sind in Einfamilienhäusern genauso zu finden wie im Mehrfamilienhaus, auch weil sie einen guten Schallschutz liefern.
- Beim Holz-Beton-Verbund (HBV) werden Holzbalken oder flächige Holzelemente mit Beton zu einem flächigen Tragelement verbunden. HBV wird hauptsächlich bei der Sanierung von Deckentragwerken verwendet.
- Bei der klassischen Deckenverkleidung aus Paneelen werden die Bretter auf einer Unterkonstruktion angebracht. Typisch sind Bretter mit Nut- und Feder-Verbindungen, die normalerweise nicht verleimt sind, oder es handelt sich um Bretter, die mittels Profilbrettkrallen verbunden sind.
Was tun mit alten Holzdecken: verkleiden, entfernen oder modernisieren?
Die alte Holzdecke tut’s nicht mehr? Wir zeigen, welche Möglichkeiten Sie haben.
Alte Holzdecken verkleiden
Eine Trockenbaudecke ist die einfachste Art, eine Holzdecke „verschwinden“ zu lassen. Damit können optische Mängel kaschiert und gleichzeitig etwas für die Wärme- und Schalldämmung getan werden. Nicht jeder wohnt in großzügigen Altbauten mit meterhohen Decken, deshalb sollte bei der Planung die Mindestdeckenhöhe beachtet werden.
Rigipsplatten
Zunächst muss eine Unterkonstruktion an der vorhandenen Decke befestigt werden. Um die Decke auszurichten, werden die Latten mit Hilfe eines Lasermessgeräts oder Justierdübel Unebenheiten auszugleichen. Die Gipsplatten werden an der Unterkonstruktion verschraubt, Bohrlöcher und Fugen verspachtelt, grundiert und gestrichen.
Holzpaneelen
Das System funktioniert ähnlich wie bei den Rigipsplatten. Der Vorteil bei beiden Varianten ist, dass beim Abhängen auch eine Deckendämmung eingebracht werden kann. Außerdem ergibt sich die Möglichkeit, neue Strahler in die Decke einzulassen oder Kabel für neue Lampen zu ziehen.
Spanndecke
Dabei handelt es sich um eine Deckenverkleidung, die direkt unter der vorhandenen Decke abgehangen wird. Eine Kunststofffolie wird über die bestehende Decke gespannt und mit einem Heizstrahler geglättet. Das geht vergleichsweise schnell und sauber, weil als Vorarbeit nur Tragleisten angebracht werden. Spanndecken können auch mit einer Infrarotheizung kombiniert werden, die Deckenheizung frisst allerdings viel Strom.
Mit Stoff verkleiden
Preiswert, verspielt und voller Gestaltungsmöglichkeiten. Bei dieser Variante steht die Optik im Vordergrund, aber sie kann auch die Akustik in einem Raum verbessern. Der Vorteil: Für Mieterinnen oder Mieter braucht es dafür keine Genehmigung vom Vermieter.
Alte Holzdecken entfernen
Wer seine alte Holzdecke loshaben möchte, weil sie den Raum zu niedrig wirken lässt oder eine verputzte Decke besser zum Wohnambiente passt, prüft erst einmal, wie die Decke montiert wurde. Holzdecken sind meist an einer Unterlattung angeschraubt oder mit der Decke verklebt. Eine verschraubte Holzdecke wird demontiert, eine verklebte Decke muss mit einem Stechbeitel vorsichtig gelöst werden.
Achtung: Was Sie als Mieter beachten müssen
Wird die Wohnung mit einer Decke aus Holzpaneelen gemietet, brauchen Sie die Zustimmung der Vermieterinnen und Vermieter, um sie in einer anderen Farbe zu überstreichen oder gar abzunehmen.
Alte Holzdecken renovieren und modernisieren
Wer eine Holzdecke renovieren möchte, hat viele Möglichkeiten. Wenn es sich um die Beseitigung kleinerer Mängel handelt, kann die Behandlung mit Farbe oder Holzlack reichen. Die Palette der Lösungen reicht von Schönheitsreparaturen bis zur Modernisierung, um die Decke zu dämmen.
Holzdecke modern gestalten und verschönern: Tipps für einen neuen Look
Holz möchte gepflegt werden, auch wenn es an der Decke hängt, wo es nur wenigen Widrigkeiten ausgesetzt ist. Aber hin und wieder tut auch dort ein wenig Auffrischung gut.
Holzdecke neu streichen
Die ehemals dunkle Holzdecke trägt plötzlich einen weißen Anstrich? Das kann einen beeindruckenden Effekt haben. Räume wirken freundlicher und größer, das ist gerade bei engen Fluren und kleinen Zimmern von Vorteil. Aber egal, welche Farbe Sie wählen: Erst im Raum Möbel und Fußboden abdecken, dann den Altanstrich und die Paneelen anschleifen und den Staub entfernen. Schadstellen lassen sich mit Holzkitt oder Reparaturspachtel füllen. Anschließend wird die Holzdecke grundiert und dann lackiert oder lasiert. Grundsätzlich schützt Lack das Holz am besten. Allerdings wird durch den Lack die natürliche Oberfläche überdeckt. Es gibt aber auch spezielle Holzfarben oder Renovierfarben für Holzdecken. Bei Holzvertäfelungen erst die Fugen streichen und dann mit dem Farbroller über die Flächen walzen. Alternativ erleichtern und verkürzen Farbsprühsysteme die Arbeit.
Beschädigungen reparieren
Die häufigsten Schäden bei einer Holzdecke sind Wasserschäden. Um den Schaden zu begutachten, wird die Holzdecke zumindest teilweise geöffnet. In schweren Fällen müssen die Füllung entfernt und die Holzbalken freigelegt werden. Technische Verfahren können die Trocknung beschleunigen. Erst wenn die Restfeuchte aus dem Holz ist, kann die Decke neu gedämmt und wieder geschlossen werden. Schadhafte Balken können einzeln ausgetauscht oder verstärkt werden. Bei der Sanierung einer Holzbalkendecke sollten unbedingt Fachleute hinzugezogen werden!
Holzbretter ersetzen
Das ist nicht einfach, denn einzelne Bretter in der Deckenverkleidung oder einzelne Paneelen sind nicht leicht zu ersetzen. Um eine Paneele zu erneuern, müssen meist alle Paneelen bis zu dieser einen entfernt werden.
Holz ablaugen, lasieren, wachsen
- Ablaugen: Das Verfahren wird auch Abbeizen genannt. Dabei werden hartnäckige Farb- und Lackschichten abgetragen. In der Regel wird es bei Möbelstücken angewandt, aber auch bei Tür- und Fensterrahmen oder lackierten Holzfußböden. Chemisch neutrale Abbeizmittel kommen bei dünnen Lackschichten oder kleineren Projekten zum Einsatz. Bei dicken Lackschichten werden lösemittelhaltige Abbeizmittel verwendet und alkalische Mittel (Laugen) werden zum „Ablaugen“ verwendet. Dabei werden die ölhaltigen Inhaltsstoffe der Farben in lösliche Stoffe umgewandelt, die sich vom Untergrund leicht lösen lassen.
- Lasieren: Die Lasur ist eine Holzpflege, die ins Holz eindringt, ohne die Poren zu verschließen. Es gibt sie farblos und in unterschiedlichen Farben. Sie glänzt nicht, so bleiben nach einem Anstrich die Charakteristika des Holzes wie Maserungen und Astlöcher weiter gut erkennbar. Nach dem Streichen richten sich die Holzfasern auf und die Oberfläche fühlt sich rau an, mit feinem Schleifpapier lässt sich das abschleifen.
- Öl:Öle werden mit einem weichen Tuch ins Holz eingearbeitet und dringen bis in die tieferen Schichten ein. Dabei lassen sie die Poren ebenfalls offen. Die Trocknungsphase ist länger als bei der Lasur, weil Öl erst mit der Zeit aushärtet. Die Oberfläche fühlt sich leicht samtig an.
- Wachsen: Weil die Konsistenz von Wachs härter ist, als die von Öl oder einer Lasur, lässt es sich weniger leicht in das Holz einarbeiten. Auch der Schutz ist nicht so stark. Dafür kommt es bei mit Wachs bearbeiteten Holz weniger oft zu Wasserflecken. Die Oberfläche ist nach einer Behandlung glatt und gut geschützt vor Rissbildung.
Moderne Holzdecken: Beispiele
Offene Balken sorgen für ein warmes, wohnliches Raumklima. Wer sich Balken im Nachgang einbauen lässt, kann sogar zwischen verschiedenen Stilen wählen.
Insbesondere in Holzhäusern darf eine Decke aus Holz nicht fehlen. Vor allem, wenn Decke und Wände im selben Stil gehalten werden, entsteht eine warme, angenehme Atmosphäre im Raum.
Alte Holzdecken in Kombination mit einer Backsteinmauer und modernen Möbeln bringt einen charmanten Look in die eigenen vier Wände.
In manchen Fällen passt eine komplette Holzdecke nicht ganz. Dann sorgen einzelne Holzelemente in der Decke oder auch an Wänden für einen besonderen Hingucker.
Alles Wichtige auf einen Blick
- Das Spektrum an Holzdecken ist groß.
- In der Regel wirkt sich das Holz positiv aufs Wohnklima aus.
- Make-up-Ideen für die alte Holzdecke.
- Ablaugen, lasieren, wachsen – auf die Pflege kommt es an.
Modernisierung mit einem Ratenkredit finanzieren
Wer die Ausgaben beispielsweise für eine neue Holzdecke mit einem Darlehen finanzieren möchte, ist mit einem Ratenkredit gut beraten. Interessant ist das Darlehen auch, weil es nicht an einen Verwendungszweck gebunden ist. Nachgefragt wird der Ratenkredit meist für die Darlehenssumme zwischen 3.000 und 50.000 Euro. Die Laufzeit liegt oft zwischen zwölf Monaten und 10 Jahren. Der Vorteil beim Ratenkredit ist, dass Sondertilgungen jederzeit möglich sind. Wenn es nötig ist, kann auch eine Ratenpause eingelegt werden.