veröffentlicht am 8. November 2022
Fenster werden oftmals unterschätzt. Meist erlebt man sie nur als Lichtspender und sie sind ideal zum Lüften. Darüber hinaus bieten Fenster noch deutlich mehr: Sie sind zentraler Bestandteil der Wärmeisolierung und Wärmeeffizienz, erhöhen den Wohnkomfort, sie bieten perfekten Schallschutz und dienen der Sicherung vor Einbruch. Zählt man alle Funktionen zusammen, versteht man schnell, dass sich ein genauerer Blick auf Fenster und Türen lohnt. Und die Frage: Entsprechen meine Fenster modernen Anforderungen?
Wann lohnt sich eine Fenstermodernisierung?
Zudem werden Dichtungen porös und Verglasungen undicht. So sind innen angelaufene Scheiben einer Doppelverglasung ein Alarmzeichen. Ab 1995 wurde der Zwischenraum der Doppelverglasung mit isolierendem Gas gefüllt und die Glasscheiben mit einer speziellen Beschichtung versehen. Vorher verbaute Fenster sollten ebenfalls erneuert werden. Achten Sie auch darauf, wie gut die Fenster im Rahmen schließen. Ob Luft entweicht können Sie mit einem einfachen Feuerzeug-Test feststellen: Die Flamme langsam den Rahmen entlang bewegen und aufpassen, ob sie an einer Stelle flackert - dies deutet auf Undichtigkeit hin. Am besten im Winter prüfen, wenn die Temperaturunterschiede innen und außen groß sind.
Gut zu wissen
Die Kosten des Fenstertauschs – wo entstehen welche Kosten?
Moderne Fenster mit optimierter Zweifachverglasung oder Dreifachverglasung bieten oft eine spürbare Verbesserung bei Kälteisolierung, Lärmschutz und Einbruchsicherheit. Beim Austausch oder der Sanierung entstehen zwar zunächst Kosten, der Mehrwert, rechnet sich aber oft über wenige Jahre.
Kostenfaktoren der Fenstermodernisierung
Ein Fenster oder auch eine Glastür besteht aus unterschiedlichen Bauteilen: Fensterrahmen, Verglasung, Beschläge. Dazu kommen weitere Optionen wie UV-Schutz-Beschichtung, integrierte Insektengitter oder Rollläden, einbruchshemmende Verstärkungen, elektronische Steuerung via Smart-Home App. Ganz nach Ihren Wünschen und Ansprüchen können Sie das Fenster letztlich individuell konfigurieren. Die Kosten steigen natürlich mit der Anzahl der gewünschten Optionen. Zu den Materialkosten kommen noch die Montagekosten und möglicherweise Kosten für die Entsorgung der "alten" Fenster und Glastüren hinzu.
Was verursacht welche Kosten – Beispielrechnung
Obwohl der Kostenaufwand individuell von vielen oben genannten Faktoren abhängt, können Sie sich mit folgendem Kostenbeispielvarianten einen ersten Kostenüberblick verschaffen - abhängig von Größe, Verglasung und Rahmenmaterial:
Energieeffizienzklasse Ihre Immobilie ermitteln
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Fenstermodernisierung und -tausch – welcher Handwerker hilft?
Fenstertausch – welche Förderungen sind drin?
Wie bei fast allen Modernisierungs- und Dämmmaßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, fallen bei der Umsetzung einmalige Kosten an. Im Laufe der folgenden Jahre profitiert man dann meistens von spürbaren Einsparungen, so dass sich die Anfangsinvestition nach einigen Jahren oft "rechnet". Als Hilfe gibt es eine Reihe von öffentlichen Förderungen und Unterstützungen.
- KfW-Kredit: Die KfW-Bank bietet Kredite mit deutlich vergünstigten Zinssätzen und einem Tilgungszuschuss bis 45 % der Kreditsumme.
- BAFA-Förderung: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle fördert Sanierungsmaßnahmen bis zu 30 % der förderfähigen Kosten, maximal 60.000 Euro/Wohneinheit im Rahmen der BEG EM. Die geforderte Summe muss nicht zurückgezahlt werden.
- Regionale Förderprogramme: Bundesländer und Kommunen fördern die Modernisierung von Fenstern im Rahmen der Energieeffizienz mit eigenen Programmen. Informieren Sie sich dazu bei einem Energieberater, einem Fachbetrieb und Ihrer Kommune.
Tipp

Fenster selbst sanieren – was muss ich beachten?
Checkliste für Modernisierungsmaßnahmen
Die Wahl der Verglasung
Grundsätzlich sollten Sie sich unbedingt für eine Wärmeschutzverglasung - zweifach oder dreifach. Entscheidend ist hier der Wärmeleitwert U. Je geringer er ist, desto besser ist der Wärmeschutz. Moderne Zweifachverglasungen haben einen U-Wert zwischen 1,1 und 1,4, Dreifachverglasungen haben einen U-Wert von 0,5 bis 1,0. Insofern bieten Fenster mit Dreifachverglasung einen besseren Wärmeschutz, sind aber auch teurer in der Anschaffung.
Alu, Kunststoff oder Holz – welcher Rahmen ist besser?
Die Wahl des Rahmens ist immer auch die Wahl der Optik und Haltbarkeit. Moderne Holzrahmen schreibt man eine Haltbarkeit von 30 Jahren zu. Kunststoffrahmen erreichen gut 40 Jahre und Aluminiumrahmen haben kaum einen Verschleiß. Wichtig ist bei allen Materialien, sie gut zu pflegen. Dazu gehört vor allem die regelmäßige Reinigung. Holzrahmen sollten zudem alle sechs bis sieben Jahre neu mit einem Schutzlack lasiert werden.
Dämmung und Befestigung
Beim Einbau neuer Fenster sollten Sie auf die richtige Dämmung achten. Nachdem Sie die alten Fenster und Fensterrahmen ausgebaut haben, und die Öffnung nun frei ist, wird der Fensterrahmen zunächst mit Dichtungsbändern abgedichtet. Vorher macht es Sinn, das betroffene Mauerwerk mit einer haftenden Grundierung zu versehen. Mittels Keilen, Wasserwaage und viel Sorgfalt wird nun der neue Rahmen eingesetzt. Bei gutem Sitz wird der Rahmen in der Laibung festgeschraubt. Die Fugen zwischen Mauer und Fensterrahmen werden dann mit Silikon oder Montageschaum (UV-beständig) abgedichtet. Nun die Fensterflügel einhängen und auf Leichtgängigkeit sowie dichtes Schließen achten. Gegebenenfalls nachjustieren. Erst jetzt die eingesetzten Keile entfernen und mögliche Lücken zwischen Mauer und Fensterrahmen abdichten.
Wichtig
Im Zuge des Werterhaltes einer Immobilie und der Erhöhung der Energieeffizienz verdienen Fenster besondere Beachtung. Die Erneuerung macht oftmals Sinn, denn der Nutzen übersteigt Kosten und Aufwand oft schon nach wenigen Jahren. Zudem hat die Fenstertechnologie in den letzten zehn Jahren enorme Fortschritte gemacht - auch in Bezug auf Lärmschutz sowie Einbruchsicherheit.