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Lexikon mit Fachbegriffen aus der Baufinanzierung und Immobilienfinanzierung

Ertragswert

Was ist ein Ertragswert im Kontext der Vermietung?

Der Ertragswert im Kontext der Vermietung bezieht sich auf den wirtschaftlichen Wert eines Mietobjekts. Dieser wird berechnet, indem die zukünftigen Erträge aus Mieten und Pachten abzüglich der Bewirtschaftungskosten auf die Restnutzungsdauer der Immobilie hochgerechnet werden. Insbesondere bei vermieteten Mehrfamilienhäusern bildet der Ertragswert die Grundlage zur Berechnung des Beleihungswertes.

Es handelt sich hierbei um eine Methode zur Bewertung von Vermietungseigentum, die oft von Banken, Investoren und Finanzberatern eingesetzt wird. Der Ertragswert liefert eine Aussage darüber, wie viel Einkommen das Objekt in der Zukunft generieren wird und ist somit ein wichtiger Indikator für den wirtschaftlichen Wert eines Mietobjekts.

Warum ist der Ertragswert wichtig bei der Bewertung von Vermietungseigentum?

Der Ertragswert ist wichtig bei der Bewertung von Vermietungseigentum, da er eine objektive und realitätsnahe Aussage über den wirtschaftlichen Wert eines Mietobjekts liefert. Die Berechnung basiert auf den tatsächlichen oder prognostizierten Erträgen aus Mieten und Pachten, die auf die Restnutzungsdauer hochgerechnet werden. So kann ein realistischer Wert ermittelt werden, der ein besseres Bild davon vermittelt, wie viel Geld ein Mietobjekt in der Zukunft generieren wird.

Dieser Wert ist wichtig für Banken und Investoren, die in Vermietungseigentum investieren möchten, da er dazu beiträgt, das Risiko einer Investition einzuschätzen. Außerdem kann der Ertragswert dazu beitragen, den Preis für ein Mietobjekt angemessen zu bestimmen und die Verhandlungen bei einem Kauf oder einer Übertragung abzusichern.

Was beeinflusst den Ertragswert von Vermietungseigentum?

Der Ertragswert von Vermietungseigentum wird von mehreren Faktoren beeinflusst, die es zu berücksichtigen gilt, wenn er berechnet wird. Dazu gehören:

Lage der Immobilie

Einer der wichtigsten Faktoren, die den Ertragswert einer vermieteten Immobilie beeinflussen, ist ihre Lage. Eine gute Lage, die mit vielen Freizeitmöglichkeiten und einer guten Verkehrsanbindung verbunden ist, kann dazu beitragen, dass Mieter bereit sind, einen höheren Mietpreis zu bezahlen.

Ausstattung und Zustand der Immobilie

Eine gut ausgestattete und gepflegte Immobilie ist in der Regel auch wertvoller als eine, die vernachlässigt wurde oder in einem schlechten Zustand ist. Modernisierungen und Renovierungen können daher dazu beitragen, den Ertragswert einer vermieteten Immobilie zu erhöhen.

Mietpreise und Mieterstruktur

Die Höhe der Mietpreise und die Zusammensetzung der Mieter können ebenfalls den Ertragswert einer vermieteten Immobilie beeinflussen. Eine hohe Mietpreisstruktur und solvente Mieter können dazu beitragen, dass eine Immobilie einen höheren Ertragswert hat.

Bewirtschaftungskosten

Die Bewirtschaftungskosten, die bei der Berechnung des Ertragswerts einer vermieteten Immobilie abgezogen werden müssen, können ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf den endgültigen Ertragswert haben. Je höher die Bewirtschaftungskosten sind, desto geringer ist der Ertragswert der Immobilie.

Alle diese Faktoren zusammen haben einen Einfluss auf den endgültigen Ertragswert einer vermieteten Immobilie und sollten nicht isoliert betrachtet werden.

Wie wird ein Ertragswert berechnet?

Die Berechnung des Ertragswerts von Vermietungseigentum erfolgt auf Basis der erwarteten zukünftigen Erträge aus Mieten und Pachten. Dazu werden die zu erwartenden Erträge aus Mieten und Pachten, abzüglich der Bewirtschaftungskosten, auf die Restnutzungsdauer der Immobilie hochgerechnet. Hierbei werden verschiedene Faktoren wie die Lage, Ausstattung und Vermietbarkeit der Immobilie, die Höhe der Mieten und Pachten in der Region, die Entwicklung des Wohnungsmarkts und die Inflation berücksichtigt.

Es gibt verschiedene Methoden zur Berechnung des Ertragswerts, wie die Direktvergleichsmethode, die Einkommensvergleichsmethode und die Vergleichsrentenmethode. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile und es kann je nach Situation sinnvoll sein, eine Kombination mehrerer Methoden zu nutzen.

Direktvergleichsmethode

Die Direktvergleichsmethode ist die am häufigsten verwendete Methode zur Berechnung des Ertragswerts von Vermietungseigentum. Hierbei werden vergleichbare, bereits verkaufte oder vermietete Immobilien mit ähnlicher Größe, Ausstattung und Lage mit der zu bewertenden Immobilie verglichen. Diese Vergleichsimmobilien dienen als Indikatoren für den Ertragswert der zu bewertenden Immobilie. Es ist wichtig, dass diese Vergleichsimmobilien möglichst aktuell und repräsentativ sind.

Einkommensvergleichsmethode

Die Einkommensvergleichsmethode beruht auf der Berechnung des Netto-Einkommens, das aus der Vermietung der zu bewertenden Immobilie resultiert. Hierbei werden die erwarteten Mieteinnahmen, abzüglich der Kosten für Verwaltung, Instandhaltung und Steuern, berechnet. Aufgrund dieses berechneten Netto-Einkommens kann dann eine Prognose über die zukünftigen Erträge gemacht werden.

Vergleichsrentenmethode

Die Vergleichsrentenmethode stellt eine weitere Möglichkeit dar, um den Ertragswert von Vermietungseigentum zu berechnen. Hierbei wird die erwartete jährliche Vermietung einer Immobilie in Bezug zu ihrem Kapitalwert gesetzt. Hieraus ergibt sich eine Vergleichsrente, die als Indikator für den Ertragswert der zu bewertenden Immobilie dient. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Methode ein hohes Maß an Expertise und eine genaue Vorhersage zukünftiger Mieteinnahmen erfordert.

Keine dieser Methoden stellt die definitive Lösung für die Berechnung des Ertragswerts dar. Vielmehr ist es sinnvoll, mehrere Methoden zu kombinieren, um ein möglichst realistisches Ergebnis zu erzielen. Hierbei sollte die aktuelle Marktlage, die Lage und Ausstattung der Immobilie sowie die Erfahrung und Expertise des Bewerters berücksichtigt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Ertragswert und Verkehrswert?

Der Ertragswert und der Verkehrswert sind beide Methoden zur Bewertung von Immobilien, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Der Ertragswert bezieht sich auf die erwarteten zukünftigen Erträge aus Mieten und Pachten, während der Verkehrswert die Marktlage am Zeitpunkt der Bewertung berücksichtigt. Hierbei werden Faktoren wie die Lage, Ausstattung, Vermietbarkeit und Nachfrage nach vergleichbaren Immobilien in der Region berücksichtigt.

Der Verkehrswert wird häufig genutzt, um den Verkaufspreis einer Immobilie zu bestimmen, während der Ertragswert vor allem bei der Beleihung von Vermietungseigentum von Bedeutung ist. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, sowohl den Ertragswert als auch den Verkehrswert einer Immobilie zu berechnen, um ein umfassendes Bild von deren Wert zu erhalten.

Woher bekomme ich den Ertragswert?

Es gibt mehrere Wege, um an den Ertragswert einer Immobilie zu gelangen. Einer davon ist die Einschaltung eines Gutachters. Dieser wird in der Regel eine gründliche Analyse durchführen, die die Lage, den Zustand und die Mieterstruktur der Immobilie berücksichtigt. Basierend auf dieser Analyse wird eine Schätzung des Ertragswertes erstellt. Ein anderer Weg ist die Nutzung von Online-Tools und Rechnern, die auf Basis von Daten zu Vergleichsobjekten und Marktentwicklungen eine Schätzung des Ertragswertes vornehmen. Solche Schätzungen sind jedoch nicht immer genau und es kann sinnvoll sein, eine zusätzliche Gutachterbewertung in Betracht zu ziehen. Zudem kann man den Ertragswert auch bei verschiedenen Banken und Finanzinstituten erfragen, insbesondere dann, wenn man sich über den Beleihungswert einer Immobilie informieren möchte. Hier sollte man jedoch beachten, dass jede Bank ihre eigene Methodik zur Berechnung des Beleihungswertes hat, die sich auf den Ertragswert stützt.

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