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Lexikon mit Fachbegriffen aus der Baufinanzierung und Immobilienfinanzierung

Erschließungskosten

Erschließungskosten - Was es zu beachten gilt

Unter Erschließungskosten versteht man eine Gebühr, die von jedem, der auf einem Grundstück ein Haus bauen möchte, an die Kommune zu entrichten sind. Dabei kann es sich um Bauträger, Grundstückseigentümer oder Erbbauberechtigte handeln. Diese Kosten werden für den technischen Anschluss des Grundstücks aufgewendet. Um überhaupt ein Gebäude bauen zu können muss eine Stromzufuhr vor Ort vorhanden sein. Auch der Anschluss an die Wasserversorgung gehören zur Erschließung eines Grundstücks und müssen vorhanden sein, bevor mit dem Bau begonnen werden kann. Wie hoch die Erschließungskosten sind, hängt von der jeweiligen Gemeinde ab. Bevor diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, wird für das entsprechende Grundstück auch keine Baugenehmigung erteilt.

Diese Kosten können schnell sehr hoch werden, deshalb ist vor dem Kauf eines Grundstücks darauf zu achten wie gut dieses erschlossen ist, um böse Überraschungen zu vermeiden. Für die Erschließung sind die Gemeinden zuständig, es muss also niemand eine Baufirma beauftragen. Der Antrag für die Erschließung muss demnach bei der zuständigen Gemeinde eingereicht werden.

Wovon hängt die Höhe der Erschließungskosten ab?

Wie hoch die Erschließungskosten ausfallen, hängt stark von der Entfernung zu den Rohrleitungen der Strom- und Wasserversorgung ab. Da der Aufwand der Anbindung dadurch um ein vielfaches höher ist und größere Baumaßnahmen auf den Straßen nötig sind.

Falls Gehwege und Straßen geschaffen werden müssen, zählen auch diese Kosten zur Erschließung des Grundstücks. Ebenso wie Straßenbeleuchtung, Parkflächen und Grünanlagen. Zu den Kosten kommt auch der Anschluss an die Kanalisation und die Telekommunikation wie beispielsweise ein Internet- oder Telefonanschluss.

Wie hoch können die Kosten für die Erschließung sein?

Damit es am Ende nicht an den hohen Erschließungskosten scheitert, dass das neue Gebäude gebaut werden kann, ist es wichtig diese Kosten bereits bei der Finanzierung zu beachten.

Die Gemeinden können sich aus rechtlicher Sicht mit bis zu 90 Prozent an der technischen Erschließung eines Grundstücks beteiligen. Mit 70 Prozent könnte sie den zukünftigen Grundstücksbesitzer bei der verkehrsmäßigen Erschließung entlasten.

Wie hoch die Beteiligung der Gemeinde ausfällt, kann der jeweiligen Gemeindesatzung entnommen werden. Aus den genannten Gründen kann kein exakter Betrag für die Erschließung genannt werden. Für den Anschluss an das Stromnetz kann jedoch mit bis zu 3.000 € gerechnet werden. Die Erschließung für die Wasserversorgung kann bis zu 5.000 € gerechnet werden. Der Anschluss für das Internet und Telefon kann bis zu 1.000 € kosten und die Kosten für eine Heizungsanlage können zwischen 2.000 € für eine Gasleitung und 12.000 € für eine Pelletheizung liegen. Die Nebenkosten für die Vermessung des Grundstücks dürfen ebenfalls nicht vergessen werden. Hier kann es nochmal auf bis zu 3.500 € Kosten kommen. Es gibt jedoch einen kleinen Hoffnungsschimmer, denn die Erschließungskosten können Sie von der Steuer absetzen.

Wie lange dauert die Erschließung eines Grundstücks?

Das hängt stark von der Gemeinde ab, nachdem man den Antrag eingereicht hat, wird dieser von der Kommune geprüft. Wie lange die Prüfung und die tatsächliche Erschließung dauert, hängt stark von der Gemeinde ab und anderen Gegebenheiten, die zur Verzögerung führen können. Die Dauer ist demnach sehr stark Fall abhängig und kann zwischen sechs Monaten und ein paar Jahren dauern. Die Wetterumstände stellen bei der Erschließung ebenfalls eine Rolle. So können bei einem gefrorenen Boden oder langem Dauerregen keine Bodenarbeiten stattfinden. Es ist demnach ratsam, die Erschließung auf wärmere Monate zu legen, um unvorhergesehene Verzögerungen zu vermeiden.

Entsorgung von Altlasten

Besonders bei Grundstücken auf welchen vorher bereits ein anderes Gebäude gestanden hat, kann es vorkommen, dass noch Altlasten entsorgt werden müssen. Bei ehemaligen Industriegrundstücken kann es vorkommen, dass der Boden aufwendig saniert werden muss.

Zudem kann es immer noch vorkommen, dass auf Grundstücken alte Munition gefunden wird. Sollte bei altem Militärgelände die Möglichkeit bestehen, sollte dies vorher durch einen Gutachter abgeklärt werden. Diese Kosten müssen bei der Berechnung der Erschließungskosten ebenfalls beachtet werden.

Fazit

Viele Leute lassen sich davon hinreißen, dass unerschlossene Grundstücke oftmals günstiger sind als erschlossene. Es ist jedoch wichtig, dass sich zukünftige Grundstücksbesitzer ausreichend darüber informieren, welche Kosten durch die Erschließung auf sie zukommen können. Besonders die zukünftige Heizung und der Anschluss an die Abwasser- und Wasserversorgung können schnell hohe Kosten verursachen. Zudem hängt von der Schwierigkeit der Erschließung ab, wie lange diese dauert. Besonders unerfahrene Bauträger können sich hier zeitlich und damit auch finanziell schnell in eine Zwickmühle begeben. Die potenziell anfallenden Erschließungskosten sollten in der Finanzierung beachtet werden. Diese können schnell zwischen 3.000 € und 12.000 € liegen.

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