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Leben als Selbstversorger – wie funktioniert das?

Selbstversorgung – das bedeutet für viele Menschen ein Stück Unabhängigkeit. Nötig sind dafür aber auch Planung und Recherche. Finden Sie deshalb hier einige praktische Tipps und erfahren Sie, wie es Ihnen gelingen kann, sich mit Lebensmitteln und Energie selbst zu versorgen.

Christina Gebauer
von Christina Gebauer  in München, aktualisiert 14.11.2023
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Warum überhaupt selbst versorgen?

Steigende Preise für Strom, Gas und Lebensmittel oder der Wunsch, nachhaltiger zu konsumieren. Der Trend zur Selbstversorgung ist zwar nicht neu, erlebt aber in jüngster Zeit einen starken Schub. Lebensmittel aus dem eigenen Anbau oder Strom über die Photovoltaikanlage vom Eigenheim bieten Sparpotenzial und machen Sie unabhängiger.

Die ersten Schritte

Eine kleine Familie versorgt sich selbst.
Ihre persönlichen Gegebenheiten geben den Rahmen vor. Im eigenen Garten können Sie Gemüsebeete anlegen, Hühner halten, das Garagendach begrünen, eine Photovoltaik-Anlage installieren und Grauwasser-Recycling betreiben. Auch der Tausch der Heizungsanlage weg von fossilen Brennstoffen hin zur Pelletheizung oder Wärmepumpe ist ein Schritt zu mehr Unabhängigkeit. Auch überall sonst im Alltag können Sie entsprechend aktiv werden. Mit einem Schrebergarten, einem Hochbeet auf der Terrasse oder einem Balkon- oder Küchen-Kräutergarten in Töpfen für Vertical Gardening. Komplexer ist die Selbstversorgung der Energie. Denn sowohl die Heizung, als auch das Wasser für den alltäglichen Verbrauch werden über elektrische Energie erwärmt. Dafür benötigen Sie ausreichend Photovoltaik, möglicherweise in Kombination mit Solarthermie.

Im Garten: Ressourcen planen und organisieren

Erfahrene Selbstversorgerinnen und Selbstversorger haben als Faustregel, dass ab 25 Quadratmeter pro Person eine teilweise Selbstversorgung möglich ist. Ab 70 Quadratmeter können Sie Lebensmittel-Zukäufe deutlich reduzieren und ab 170 Quadratmeter müssen Sie pro Person kaum noch etwas zukaufen. Wie groß Sie Ihr Projekt aufziehen, hängt von der Anbaufläche ab und von der Zeit, die Sie in die Pflege und Ernte investieren können. Planen Sie Gemüsebeete für den alljährlichen Fruchtwechsel, Kräuterbeete, Beerensträucher und Obstbäume ein sowie ein Frühbeet oder ein Gewächshaus. Darüber hinaus benötigen Sie Zugänge für die Beete, Kompost, Geräteschuppen sowie Stellplätze für Regentonnen und eine Fläche für eine Blumenwiese. Für die Auswahl der Pflanzen sind die Licht-, Wind- und Temperaturverhältnisse wichtig. Dieses Prinzip lässt sich auch aufs Urban Gardening übertragen.

Bei der Energieversorgung: Ressourcen planen und organisieren

Kennen Sie Ihren Endenergiebedarf? Dabei handelt es sich um die Energie, die ein Haus oder eine Wohnung benötigt, um mit Wärme und Warmwasser versorgt zu werden. Nehmen Sie den Mittelwert der letzten drei Jahre und teilen Sie diesen durch die Wohnfläche des Hauses. Solar- bzw. Photovoltaikanlagen wandeln die Sonnenstrahlen in Energie um und ein Solarspeicher sammelt die tagsüber erzeugte Energie. Wichtig für Ihre Planung ist eine passend dimensionierte Photovoltaikanlage. Dabei geht es um die Anzahl der Module, die Ausrichtung und Platzierung sowie die Qualität der Komponenten und das Speichersystem. Wenn Sie in einer Eigentumswohnung lebten oder eine Mietwohnung besitzen, können Sie über sogenannte Balkonkraftwerke ebenfalls Strom erzeugen, wenn auch nur mit einem geringen Autarkiegrad.

Planen Sie Kosten und Budget

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Energiekosten im Griff – jetzt berechnen und finanzieren

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Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie senken langfristig Ihre Energiekosten, stärken Ihre Unabhängigkeit und steigern den Wert der Immobilie. Ein Solarsystem können Sie über Modernisierungs- oder Ratenkredite finanzieren. Um Kosten zu sparen, lohnt sich hier eine detaillierte Finanzierungsberatung. Über unseren Kooperationspartner, die Vergleichsplattform Selfmade Energy, können Sie schnell und einfach berechnen, wie viel Stromkosten Sie mit einer Solaranlage sparen könnten. Die Energieerzeugung durch Solaranlagen wird u.a. über die BAFA oder durch den KfW-Kredit „Erneuerbare Energien – Standard (270)” gefördert. Außerdem sind der Erwerb und die Installation von PV-Anlagen und Batteriespeichern von der Umsatzsteuer befreit. Gemeinden, Landkreise oder Bundesländer haben verschiedene Förderprogramme aufgesetzt. Seit 2023 erhalten auch Solaranlagen, die im Garten errichtet werden, eine Förderung. Sprechen Sie mit unseren Finanzierungsberaterinnen und Finanzierungsberatern über die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten.

So meistern Sie unvorhergesehene Schwierigkeiten

Das Leben ist nicht in jeder Facette planbar. Für unvorhersehbare Ausgaben, außerplanmäßige Wünsche, notwendige Reparaturen oder eventuellen Familienzuwachs sollten Sie finanzielle Rücklagen bilden. Wie viel, hängt von Ihrem Spielraum ab. Derzeit gibt es auf Tagesgeldkonten oder im Rahmen von Festgeldanlagen wieder interessante Zinsangebote. Müssen Sie schnell Geld flüssig machen, kann Ihnen ein Ratenkredit weiterhelfen. Die Kreditsumme ist in aller Regel frei und kann somit ohne festen Verwendungszweck genutzt werden. Die Tilgung erfolgt in monatlichen Raten.

Kontrollieren Sie Ihren Energieverbrauch

Über einen Fernzugriff lassen sich die Solarstromerzeugung und der Verbrauch kontrollieren. Auch Ihren Verbrauch können SIe optimieren. Sie steuern, wann Wasch- oder Spülmaschine laufen oder das E-Auto geladen wird. Am besten bei Sonnenschein. Darüber hinaus helfen Ihnen Smarthome-Anwendungen, bis zu 14 % der Heizenergie einzusparen. Der Verbrauch der dafür nötigen smarten Heizkörperthermostate, Tür- und Fensterkontakten oder der intelligenten Heizungssteuerung ist mit rund 3 % überschaubar.

Tipps und Tricks für mehr Wohlbefinden

Wohlbefinden hat bei Selbstversorgerinnen und Selbstversorgern viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Es geht darum, sich auf die Erfüllung der wesentlichen Bedürfnisse zu konzentrieren. Das reicht von ressourcenschonend produzierten Möbel oder energieeffizienten Elektrogeräten bis hin zu hochwertigen Wohn-Accessoires, die kurzlebige Trends überdauern:
  • Lassen Sie die Sonne rein: Ein lichtdurchfluteter Raum hebt die Stimmung.
  • Farbwahl: Pastell- und Erdfarben an den Wänden haben eine beruhigende Wirkung.
  • Accessoires: Kissen, Teppiche und Vorhänge sorgen für eine wohlige Atmosphäre.
  • Möbel: Sie sollten schön, aber vor allem bequem sein. Das erhöht den Wohnkomfort.
  • Persönliche Note: Erinnerungsstücke von Reisen, Familienfotos oder selbstgemachte Deko-Elemente schaffen ein besonderes Flair.
  • Beleuchtung: Mit dimmbaren Lampen lässt sich die Raumstimmung verändern.
  • Kuschelecke: Nicht nur Kinder, auch Erwachsene brauchen Rückzugsorte. Schaffen Sie sich gemütliche Nischen, um zu entspannen und abschalten zu können.
  • Akustik: Textilien wie Teppiche, Vorhänge oder Polstermöbel schlucken den Schall und schaffen eine ruhigere Umgebung.

Fazit: Von der Idee zur Umsetzung– Ihre Schritte zu mehr Selbstversorgung

Selbst Gemüse, Kräuter und Obst anzupflanzen ist im Trend. Im eigenen Garten, auf dem Balkon oder am Küchenfenster das wachsen zu lassen, was schmeckt, hilft bei der Nachhaltigkeit. Und Sie tragen damit zur Einsparung von Ressourcen, Transportkosten sowie Treibhausgasen bei. Aufwendiger ist da schon die Selbstversorgung mit Energie. Der Photovoltaik kommt hier eine Schlüsselfunktion zu. Allerdings braucht es dafür ausreichend Dachfläche sowie die erforderliche Ausrichtung des Dachs. Für eine Anlage mit Batterie und bis zu 10 kWp müssen Sie mit rund 20.000 Euro Kosten rechnen. Allerdings stehen dieser Investition langfristige Einsparungen, Förderungen und Zuschüsse sowie das beruhigende Gefühl von mehr Autarkie entgegen. Und das können Sie mittelfristig durch Maßnahmen an der Gebäudehülle oder durch einen Heizungstausch noch weiter steigern.

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