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Lexikon mit Fachbegriffen aus der Baufinanzierung und Immobilienfinanzierung

Arbeitgeberdarlehen

Was ist ein Arbeitgeberdarlehen?

Ein Arbeitgeberdarlehen ist eine Form der Kreditvergabe, bei der ein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern Geld zur Finanzierung von Wohneigentum leiht. Im Gegensatz zu einem normalen Bankdarlehen, bei dem man als Kunde bei der Bank eine Kreditsumme beantragt, ist bei einem Arbeitgeberdarlehen der Arbeitgeber der Kreditgeber. Meist erhält der Arbeitnehmer besonders günstige Konditionen. Unter bestimmten Voraussetzungen muss er jedoch den geldwerten Vorteil versteuern.

Ein Arbeitgeberdarlehen ist oft eine schnellere und einfachere Alternative zu einem Bankdarlehen. Arbeitgeberdarlehen können zu niedrigeren Zinsen und mit flexibleren Rückzahlungsbedingungen angeboten werden.

Vor- und Nachteile von Arbeitgeberdarlehen

Vorteile

Arbeitgeberdarlehen haben einige Vorteile gegenüber anderen Darlehensarten, wie zum Beispiel:

  • Schnelle Verfügbarkeit: Arbeitgeberdarlehen sind oft schneller verfügbar als Bankdarlehen, da sie direkt vom Arbeitgeber kommen. In einigen Fällen können Arbeitgeberdarlehen innerhalb von 24 Stunden nach der Beantragung ausgezahlt werden.
  • Günstige Zinsen: Arbeitgeberdarlehen können oft zu niedrigeren Zinsen als Bankdarlehen angeboten werden.
  • Keine Schufa-Prüfung: Im Gegensatz zu Bankdarlehen, bei denen eine Schufa-Prüfung durchgeführt wird, sind Arbeitgeberdarlehen oft schufafrei. Dies kann vorteilhaft sein, wenn man eine schlechte Schufa-Bewertung hat oder wenn man vermeiden möchte, dass die Kreditanfrage in der Schufa vermerkt wird.
  • Flexiblere Rückzahlungsbedingungen: Arbeitgeberdarlehen können oft mit flexibleren Rückzahlungsbedingungen angeboten werden als Bankdarlehen. Die Rückzahlung kann beispielsweise durch Gehaltsabzüge erfolgen oder in Raten erfolgen.

Nachteile

Es gibt auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung für ein Arbeitgeberdarlehen berücksichtigt werden sollten, wie zum Beispiel:

  • Risiken: Ein Arbeitgeberdarlehen birgt Risiken, insbesondere wenn man seinen Job verliert oder wenn das Unternehmen, bei dem man arbeitet, in Schwierigkeiten gerät. In diesem Fall kann das Darlehen fällig werden, bevor man es vollständig zurückzahlen konnte.
  • Höhere Steuer- und Sozialabgaben: Arbeitgeberdarlehen werden als geldwerter Vorteil angesehen und müssen daher versteuert werden. Darüber hinaus müssen auch Sozialabgaben auf den geldwerten Vorteil gezahlt werden.

Wie beantragt man ein Arbeitgeberdarlehen?

Die Beantragung eines Arbeitgeberdarlehens ist einfach. In der Regel ist es ausreichend, das Darlehen schriftlich beim Arbeitgeber zu beantragen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Arbeitgeber nicht verpflichtet ist, ein Arbeitgeberdarlehen anzubieten. Wenn der Arbeitgeber das Darlehen nicht anbietet, muss man sich nach alternativen Darlehensarten umsehen.

Um ein Arbeitgeberdarlehen zu beantragen, sollten Arbeitnehmer die folgenden Schritte beachten:

  • Prüfen Sie, ob Ihr Arbeitgeber Arbeitgeberdarlehen anbietet. In einigen Fällen ist es auch möglich, dass Ihr Arbeitgeber Mitarbeiterdarlehen anbietet, die ähnlich funktionieren wie Arbeitgeberdarlehen.
  • Prüfen Sie, ob Sie für das Darlehen berechtigt sind. In der Regel gibt es bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um ein Arbeitgeberdarlehen zu beantragen.
  • Beantragen Sie das Darlehen schriftlich. Der Antrag sollte alle relevanten Informationen enthalten, wie die gewünschte Kreditsumme, die Rückzahlungsbedingungen und die Laufzeit des Darlehens.

Rückzahlung eines Arbeitgeberdarlehens

Die Rückzahlung eines Arbeitgeberdarlehens erfolgt in der Regel durch Gehaltsabzüge. Der Arbeitgeber zieht den Darlehensbetrag direkt vom Gehalt des Arbeitnehmers ab, bis das Darlehen vollständig zurückgezahlt wurde.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Rückzahlungsbedingungen von Arbeitgeberdarlehen flexibel sein können. In einigen Fällen kann es möglich sein, das Darlehen vorzeitig zurückzuzahlen oder eine Ratenzahlung zu vereinbaren.

Steuer- und Sozialabgaben

Arbeitgeberdarlehen werden als geldwerter Vorteil angesehen und müssen daher versteuert werden. Der geldwerte Vorteil entspricht dem Betrag des Darlehens abzüglich der Zinsen. Der geldwerte Vorteil muss in der Lohnabrechnung ausgewiesen werden und wird mit dem persönlichen Steuersatz des Arbeitnehmers besteuert.

Darüber hinaus müssen auch Sozialabgaben auf den geldwerten Vorteil gezahlt werden. Die Höhe der Sozialabgaben hängt von der Höhe des Darlehens und dem persönlichen Einkommen des Arbeitnehmers ab.

Welche Regeln gelten für das Arbeitgeberdarlehen?

Für Arbeitgeberdarlehen gelten in Deutschland bestimmte gesetzliche Regelungen. Arbeitgeber sind nicht verpflichtet, Arbeitgeberdarlehen anzubieten, jedoch müssen sie sich an bestimmte Regeln halten, wenn sie Arbeitgeberdarlehen anbieten.

Hier sind einige Regeln, die für Arbeitgeberdarlehen gelten:

  • Die Rückzahlungsbedingungen des Darlehens müssen klar vereinbart werden. Der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer müssen sich auf die Höhe des Darlehens, die Laufzeit des Darlehens, den Zinssatz und die Rückzahlungsbedingungen einigen.
  • Der Zinssatz des Arbeitgeberdarlehens muss marktüblich sein. Das bedeutet, dass der Zinssatz nicht höher als der durchschnittliche Zinssatz für vergleichbare Darlehensarten sein darf.
  • Der Arbeitgeberdarlehensvertrag muss schriftlich abgeschlossen werden. Der Vertrag sollte alle relevanten Informationen enthalten, wie die Kreditsumme, die Laufzeit, den Zinssatz und die Rückzahlungsbedingungen.
  • Der Arbeitgeber darf das Arbeitgeberdarlehen nicht als Druckmittel gegenüber dem Arbeitnehmer einsetzen. Das bedeutet, dass das Darlehen nicht als Mittel zur Disziplinierung oder Entlassung des Arbeitnehmers verwendet werden darf.

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